Pancho greift an

NÜRNBERG - Abardonado und sein Kampf ums Comeback. Club-Torwart Schäfer hat Bedenken nach Kapitän Wolfs Ausfall: „Für ein Spiel wird’s schon so gehen, aber langfristig müssen wir uns Gedanken machen.“
Wer schließt die Lücke, die Andreas Wolf hinterlässt? Der Club-Kapitän wurde gestern Nachmittag zwei Stunden lang erfolgreich bei Doktor Ulrich Boenisch in Augsburg am Kreuzband des rechten Knies operiert, doch auch vier Tage nach Wolfs schweren Verletzung, erlitten beim 2:1 gegen den FC Augsburg, ist die Suche nach dem Nachfolger in vollem Gange.
Und mittendrin Jacques „Pancho“ Abardonado. Der zuletzt wegen mangelnder Fitness gescholtene Franzose kämpft um seine Rückkehr ins Team, um sein Comeback. „Er ist aufgewacht, vielleicht hat er es kapiert, worum es geht“, registrierte Co-Trainer Michael Oenning gestern beim Training eine Leistungssteigerung im Vergleich zu den Vortagen. Zuletzt hatte es aus den eigenen Reihen harsche Kritik über den körperlichen Zustand gegeben.
Mit Übergewicht ins Trainingslager
Der 30-jährige Manndecker kam mit Übergewicht und total untrainiert aus dem Urlaub – er war mit seinem Hausbau beschäftigt – zurück. Entsprechend platt war er im Trainingslager und saß in Folge dessen zuletzt, wie Dominik Reinhardt, gegen Augsburg nur auf der Tribüne.
Immerhin: Trainer Thomas von Heesen ließ gestern die Abwehrformation mit Mario Breska, Pancho, José Goncalves und Javier Pinola üben – der Weisheit letzter Schluss? Von Heesen unterkühlt: „Jeder, der gut trainiert, hat zumindest mal die Chance, in den Kader kommen zu können.“ Ob die Position künftig überhaupt mit einem eigenen Mann besetzt wird, ließ der Coach weiter offen: „Ich tendiere zu einer erstklassigen Besetzung .“ Das riecht nach einem weiteren Einkauf.
Schäfer für eine Neuverpflichtung
Für eine Neuverpflichtung sprach sich auch Keeper Raphael Schäfer aus. „Ein Spiel wird es so gehen, aber langfristig müssen wir uns schon Gedanken machen, wie wir die Situation bestmöglichst lösen können. Wolfi fällt ja nicht zwei Wochen aus, und Pancho ist nun der einzige etatmäßige Innenverteidiger neben José. Wenn wir ein halbes Jahr so spielen sollten, wird es schwer.“
Die „Aushilfs-Lösung“ Peter Perchtold machte seine Sache bei seiner Einwechslung gegen Augsburg sehr ordentlich, doch der 23-Jährige sieht sich „mehr im Mittelfeld daheim, auch wenn es mir gegen Augsburg Spaß gemacht hat, weil Jose´ mit sehr viel geholfen hat.“ Keine (Zwischen-) Lösung ist Glauber, dessen Vertrag am Saisonende nicht verlängert wurde und der noch vereinslos ist. Manager Martin Bader: „Glauber ist kein Thema, wir haben ja wegen ihm damals Pancho verpflichtet.“ Jetzt muss der nur noch in die Spur kommen. M. Hertlein