Paddelnde Handballer
Kanupolo-Meisterschaften auf dem Dutzendteich: Alles begann in Whiskey-Fässern, heute sitzen die Aktiven in wendigen Kajaks. Zwei Mannschaften á fünf Spielern stehen sich gegenüber und versuchen, den Ball mit der Hand oder dem Paddel ins gegnerische Tor zu bugsieren, das auf beiden Seiten in zwei Metern Höhe über dem Wasser angebracht ist.
NÜRNBERG Spaziergänger am Dutzendteich aufgepasst: Wenn der beschauliche Tümpel plötzlich zum Wildwasser wird, ist Kanupolo angesagt.
Am Wochenende finden dort (südöstliche Seite der Kongresshalle) die Süddeutschen und Bayerischen Meisterschaften in dieser exotischen Sportart statt. Insgesamt 15 Männer-, Frauen-, Jugend- und Schülermannschaften gehen Samstag und Sonntag jeweils ab acht Uhr ins Wasser. Bei den Männern werden gleich zwei Titel vergeben: das nach der Vorrunde bestplatzierte bayerische Team darf sich Bayerischer Meister nennen, der süddeutsche Titelträger wird unter allen Teilnehmern ermittelt.
In Whiskey-Fässern sind sie dabei schon lange nicht mehr unterwegs. „Die Wurzeln des Spiels liegen in Schottland“, erklärt Bernd Herrgottshöfer, Sportwart des ausrichtenden Kanu Verein Nürnberg e.V. In den Hafenbecken der grünen Insel wurden kurzerhand die Behälter des Nationalgetränks zu schwimmenden Sportgeräten umfunktioniert. Mittlerweile sitzen die Sportler in wendigen Einer-Kajaks, und Kanu-Polo erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit.
„Innerhalb des Kanu-Verbandes hat Kanu-Polo den größten Zuwachs“, freut sich Herrgottshöfer. Gerade im Jugendbereich liegt der rasante Mannschaftssport „voll im Trend“. Ein Grund dafür ist sicherlich der Spaßfaktor: „In den anderen Disziplinen wie Kajak und Kanu fährt man nur geradeaus“, berichtet Herrgottshöfer, „beim Kanu-Polo dagegen geht es richtig zur Sache.“
Die Regeln sind schnell erklärt: Zwei Mannschaften á fünf Spielern stehen sich gegenüber und versuchen, den Ball mit der Hand oder dem Paddel ins gegnerische Tor zu bugsieren, das auf beiden Seiten in zwei Metern Höhe über dem Wasser angebracht ist. Attacken auf den Körper sind nicht erlaubt, Rempler gegen das Boot hingegen schon. Der Spieler der verteidigenden Mannschaft, der dem eigenen Tor am nächsten ist, übernimmt den Part des Torwarts, die Spielzeit beträgt zwei mal zehn Minuten.
Bei gutem Wetter hofft Herrgottshöfer auf den einen oder anderen Zuschauer, der bei seiner Runde um den Dutzendteich beim Kanu-Polo hängen bleibt. „Für das leibliche Wohl ist jedenfalls gesorgt“, verspricht der Veranstalter.
Maja Kolonic
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