Ottl: Gekommen, um zu bleiben?

Die Leihgabe vom FC Bayern „würde nichts ausschließen“. Club-Trainer Hecking und Manager Bader würden Andi „gerne behalten“
NÜRNBERG Nächster Halt FC Bayern hieß es schon für einige Club-Profis wie Roland Grahammer, Norbert Eder, Stefan Reuter oder Alain Sutter. Gegenverkehr gab es auch (Manfred Schwabl, Hans Dorfner, Uli Hoeneß oder Gustl Starek), aber in letzter Zeit eher nicht mehr. Dies könnte sich im Sommer mit viel Glück ändern. Nach Breno, dessen Rückkehr FCN-Trainer Dieter Hecking kürzlich nicht mehr ausschloss, legte nun Andreas Ottl, die zweite Bayern-Leihgabe, nach. „Ich muss davon ausgehen, dass ich zurück muss, aber ausschließen würde ich nichts.“ Gemeint ist der Verbleib beim Club.
Bader: "Wir müssen sehen, ob der Transfer wirtschaftlich machbar ist"
Nachdem Bayern-Kapitän Mark van Bommel gerade um ein Jahr verlängert hat und sogar der Elf-Millionen-Mann Anatoli Timostschuk nur auf der Bank sitzt, hat Ottl gemerkt, dass die Luft bei Bayern für ihn dünn bleiben wird. Außerdem fühlt sich der 25-Jährige in Nürnberg „richtig wohl. Das Umfeld und die Mannschaft haben mir es aber auch leicht gemacht.“
Für Club-Manager Martin Bader kommen diese Aussagen nicht überraschend: „Wir haben gleich gemerkt, dass er keiner ist, der die ganze Zeit schaut, was passiert bei Bayern, sondern sich bis zum 8. Mai voll mit seiner Aufgabe in Nürnberg identifiziert.“ Die heißt Klassenverbleib und ist die Voraussetzung, dass Ottl beim Club anheuert. Eine verlängerte Ausleihe ist, da Ottls Vertrag in München nur noch ein Jahr läuft, laut Bader ausgeschlossen. Der Club müsste Ablöse zahlen. Wie viel, und ob Bayern überhaupt bereit ist, sein Eigengewächs abzugeben, werden die Gespräche zeigen, die nach Saisonende mit Uli Hoeneß & Co geplant sind. „Dann sehen wir, ob der Transfer wirtschaftlich machbar ist. Wenn alle drei Punkte zusammenpassen, würden wir Ottl gerne behalten“, betont Bader.
"Andi hat das Bayern-Gen und überträgt das auch auf die Mannschaft"
Ganz im Sinne von Trainer Dieter Hecking, der den Defensiv-Strategen als wichtigen Baustein seiner „mittleren Achse“ sieht. Warum, erklärt Bader: „Ottl passt genau in unsere Philosophie. Er ist noch jung, hat sich aber in der Mannschaft schnell einen hohen Stellenwert erarbeitet.“ Und, für Bader ganz wichtig: „Andi hat das Bayern-Gen und das überträgt er auch auf die Mannschaft.“
Bayern-Gen und Club-Herz, da sollte es doch möglich sein, Andreas Ottl im Sommer längerfristig an den Club zu binden. Krischan Kaufmann
Mehr über den Club und warum Trainer Dieter Hecking womöglich länger auf seinen Topknipser Albert Bunjaku verzichten muss, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Donnerstag, 18. März.