Ostern ohne Familie: SPD sorgt sich um einsame Senioren

München (dpa/lby) - Angesichts der Ausgangsbeschränkungen wegen Corona auch über Ostern sorgt sich die SPD im bayerischen Landtag um die psychische Verfassung älterer, alleinlebender Menschen. Gerade über Ostern keine Freunde und Verwandte besuchen zu dürfen, könne für viele sehr belastend sein, sagte der Fraktionsvorsitzende Horst Arnold der Deutschen Presse-Agentur in München.
von  dpa
Der bayrische SPD Fraktionsvorsitzende Horst Arnold. Foto: picture alliance/dpa/Archivbild
Der bayrische SPD Fraktionsvorsitzende Horst Arnold. Foto: picture alliance/dpa/Archivbild © dpa

München (dpa/lby) - Angesichts der Ausgangsbeschränkungen wegen Corona auch über Ostern sorgt sich die SPD im bayerischen Landtag um die psychische Verfassung älterer, alleinlebender Menschen. Gerade über Ostern keine Freunde und Verwandte besuchen zu dürfen, könne für viele sehr belastend sein, sagte der Fraktionsvorsitzende Horst Arnold der Deutschen Presse-Agentur in München. In Bayern wohnt rund ein Drittel der über 65-Jährigen alleine. In absoluten Zahlen seien das 881 000 Menschen, wie aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der SPD hervorgeht, die der dpa vorliegt.

Der Statistik zufolge steigt der Anteil an Einpersonenhaushalten mit zunehmendem Alter deutlich an: Zwischen dem 65. und dem 70. Geburtstag wohnen demnach 24 Prozent ohne andere Menschen. Bei den Senioren mit 85 Jahren und darüber sind es rund 56 Prozent. Fast zwei Drittel der Menschen leben im eigenen Wohneigentum oder mietfrei. In Einrichtungen für Ältere wie Wohn- oder Pflegeheimen waren am Stichtag 15. Dezember 2018 mehr als 109 000 Menschen zu Hause.

Arnold bat die Staatsregierung, Beratungsangebote wie spezielle Hotlines für Seniorinnen und Senioren weiter auszubauen und finanziell zu unterstützen. "Wenn wir über den Gesundheitsschutz insbesondere der älteren Bevölkerung sprechen, dann darf sich das nicht nur auf die körperliche Gesundheit beschränken – auch die psychische Dimension müssen wir stets mitdenken!" Er dankte in diesem Zusammenhang den Haupt- und Ehrenamtlichen in solchen Beratungen sowie den Nachbarschaftshilfen, die alte Menschen momentan unterstützen. "Diese Solidarität macht mich zuversichtlich, dass wir diese beispiellose Krise gut überstehen, wenn wir geduldig bleiben."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.