Olympia-Bewerbung: Grünes Licht für Schwaiganger

Neuer Standort für die Olympia-Bewerbung. Staatliches Gestüt soll die Sportstätten von Oberammergau ersetzen. Der Bürgermeister der Passionsspiel-Gemeinde zur AZ: "Natürlich bin ich enttäuscht“
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Fehlende Flächen gefährden Münchens Traum von Olympia 2018.
dpa Fehlende Flächen gefährden Münchens Traum von Olympia 2018.

MÜNCHEN/OBERAMMERGAU - Neuer Standort für die Olympia-Bewerbung. Staatliches Gestüt soll die Sportstätten von Oberammergau ersetzen. Der Bürgermeister der Passionsspiel-Gemeinde zur AZ: "Natürlich bin ich enttäuscht“

Nach der begeistert gefeierten Ernennung zur Kandidatenstadt erhält die Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele 2018 einen Dämpfer: Der Standort Oberammergau wird aus dem Konzept gestrichen. Für die Olympia-Macher gewiss eine Niederlage. Auch wenn die Bewerbungsgesellschaft einräumte, dass es mit Oberammergau von Anfang an nicht leicht gewesen sei. Doch es gibt bereits einen „Plan B“: Austragungsort für Biathlon und Langlauf wird statt Oberammergau das Gelände des staatlichen Gestüts Schwaiganger.

Am Montagnachmittag gab die Bewerbungsgesellschaft für den neuen Austragungsort grünes Licht. „Nach erfolgreichen Gesprächen mit dem Freistaat Bayern hat sich die Bewerbergesellschaft für einen neuen Standort entschieden“, hieß es in einer Erklärung. „Das Gelände des staatlichen Gestüts der Schwaiganger ergänzt den Schneepark Garmisch-Partenkirchen um die nordischen Sportstätten.“ Und Willy Bogner betonte: „Das Gebiet auf dem Schwaiganger erfüllt alle Streckenanforderungen, die IOC und internationale Sportfachverbände vorsehen.“ Das Gelände liegt 25 Kilometer von Garmisch-Partenkirchen entfernt und liegt vergleichsweise nah an der A95.

Schon Montagvormittag ließ der Oberammergauer Bürgermeister Arno Nunn durchsickern, dass es „schwierig, wenn nicht gar unmöglich“ sei, die Grundstücksbesitzer noch von dem Bewerbungskonzept zu überzeugen. Die Grundstücksbesitzer wehren sich gegen die Verpachtung ihrer Flächen, weil sie unverhältnismäßig große Eingriffe in die Natur fürchten. Am Freitag hatten die Gegner in Oberammergau gut 770 Unterschriften übergeben – mehr als genug für den angestrebten Bürgerentscheid.

Ruhpolding, wo die Biathlon-Anlagen derzeit für 16 Millionen Euro modernisiert werden, kam dagegen ebenso kaum infrage wie Bodenmais im Bayerischen Wald, das Olympia-Bereitschaft signalisiert. Beide Orte sind zu weit von München und Garmisch-Partenkirchen entfernt.

Wie reagiert der Oberammergauer Bürgermeister Nunn auf die Niederlage? „Natürlich bin ich enttäuscht“, sagte er der AZ. Vor allem jedoch störe ihn, dass jetzt „nachtarockt“ werde. Wer jetzt schimpfe, man hätte sich doch besser für Ruhpolding und Oberstdorf entschieden statt für Oberammergau, der vergesse, dass die genannten Alternativen längst nicht mehr spruchreif waren. ah

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