Olympia 2018: Öko-Spiele? NolympiJa!
Die Gegner und Befürworter der Bewerbung um die Winterspiele 2018 kämpfen im Internet gegeneinander – beim Streit mit den Bauern in Garmisch-Partenkirchen ist keine Lösung in Sicht.
MÜNCHEN Die Öko-Fraktionen sind über die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele zerstritten wie keine andere Gruppierung. Jetzt haben sie im Internet das Wettrennen um die besseren Olympia-Argumente eröffnet: „Nolympia.de“ sagen die Gegner und „OlympiJa.de“ sagen seit gestern die Befürworter im Rathaus. Auf facebook geht es demnächst weiter.
Die Pro-Olympia-Rathaus-Grünen um Sabine Krieger und Jutta Koller hat es gewurmt, dass die Gegner mit einem viel beachteten Internet-Auftritt gegen die Bewerbung für die Winterspiele 2018 Stimmung machen.
„Nolympia“ heißt deren Internetseite mit 18 Gründen gegen die Spiele. Dahinter stehen bekannte Umwelt-Profis: Sylvia Hamberger und Wolfgang Zängl, beide Mitbegründer der Gesellschaft für ökologische Forschung (GöF) in München. Sie sind die Herausgeber des bedrückenden Bildbandes „Gletscher im Treibhaus“. Dazu gehören auch Axel Doering und Andreas Keller vom Bund Naturschutz.
Nun ist sich die Grünen-Stadtratsfraktion auch nicht einig zu Olympia. Deshalb haben Sabine Krieger und Jutta Koller die Pro-Internetseite quasi im Alleingang auf den Weg gebracht. Sie sagen immer noch: „Es gibt gute Gründe, um bei der Bewerbung zu bleiben.“ Auf ihrer Seite versuchen sie, die Argumente der Gegner manchmal auch mit dünnen Argumenten zu entkräften, wie: Die Schneekanonen seien eh da.
Dafür widerlegen sie auch Thesen der Gegner: Die Verbreiterung der A8 nach Salzburg, der Kramertunnel in Garmisch oder die Tieferlegung der Landshuter Allee hätten nichts mit den olympischen Spielen zu tun.
Um den Münchnern die Spiele schmackhafter zu machen, beantragen Krieger und Koller: Fitnessübungen für Kinder und Erzieherinnen in Kindergärten, ein Bildungskonzept für Sport und Naturschutz an Schulen, gemeinsame Jugendcamps von Behinderten und Nichtbehinderten und Jobs rund um die Spiele für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. Koller: „Damit die Olympischen Spiele nicht nur Superevents sind.“
Eine Klausur des Garmischer Gemeinderates brachte gestern auch keinen Durchbruch. Die Fraktionen fordern, dass der Freistaat eine Sicherheitsleistung oder Kaution für nur temporär genutzte Privatgrundstücke hinterlegen soll. Willi Bock