Oly-Schanze wird noch teurer

Die Gerüchteküche am Fuße der Zugspitze brodelt auf höchster Stufe – über 17 Millionen Euro soll die neue Skisprungschanze plötzlich kosten und damit fast doppelt so viel als ursprünglich geplant.
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Die neue Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen ist das neue Wahrzeichen der Gemeinde – die Kosten für das Prestigeprojekt könnten sich fast verdoppeln.
dpa Die neue Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen ist das neue Wahrzeichen der Gemeinde – die Kosten für das Prestigeprojekt könnten sich fast verdoppeln.

Die Gerüchteküche am Fuße der Zugspitze brodelt auf höchster Stufe – über 17 Millionen Euro soll die neue Skisprungschanze plötzlich kosten und damit fast doppelt so viel als ursprünglich geplant.

GARMISCH-PARTENKIRCHEN

„Die Mehrkosten kommen durch nachträgliche Forderungen der Baufirmen zustande“, erklärt Garmischs Bürgermeister Thomas Schmid. Bereits jetzt drohen mit einigen Firmen jahrelange Prozesse. Beispielsweise mit einem Unternehmen aus Italien, das den Aufzug zum Sprungturm bauen sollte, dann aber den Auftrag entzogen bekam. Streitwert rund 600000 Euro.

Jede Menge Ärger gab es auch mit einer Hangverbauung, die im letzten Sommer plötzlich abrutschte. Schaden: 250000 Euro. „Die Hälfte der Summe wird von der Versicherung übernommen“, erklärt Bürgermeister Schmid, „auf den restlichen 125000 Euro könnte die Gemeinde im schlimmsten Fall sitzen blieben, wenn die betreffenden Firmen nicht doch noch einlenken.“

Ursprünglich sollte die Sprungschanze 9,9 Millionen Euro kosten. Im Frühjahr 2007 waren es bereits zwölf Millionen; dann sogar 15,1 Millionen Euro. Schuld waren diesmal die gestiegenen Stahlpreise. Statt 3,5 Millionen mussten die Garmischer 5,5 Millionen zahlen. „Das hat uns schwer gebeutelt“, betont Thomas Schmid.

Das Prestigeprojekt landete prompt im Oktober wegen Verschwendung von Steuergeldern im aktuellen Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler (AZ berichtete).

Jetzt der nächste Schock: das die Projektleitungs-Firma rechnet mit weiteren zusätzlichen Ausgaben in Höhe von über zwei Millionen Euro. Damit würde die Schanze jetzt 17,27 Millionen kosten.

„Das ist pure Spekulation und beim jetzigen Stand der Dinge so seriös wie ein Blick in die Kristallkugel“, schimpft Thomas Schmid und verweist darauf, dass man derzeit unterhalb der veranschlagten 15,1 Millionen liegt.

Schmid, früher CSU-Mann und im Streit aus der Partei ausgetreten, wittert eine Intrige der Opposition. Die CSU sei sauer, weil er und sein Bündnis den Schwarzen die Mehrheit im Rathaus abgeluchst habe. Schmid: „Die Schanze ist eine Investition in die Zukunft und für unsere Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 unverzichtbar.“

Ralph Hub

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