Oktoberfestattentat: Dokumentation zum 40. Jahrestag
München - Zum 40. Jahrestag des Oktoberfest-Attentats wird am 26. September am Haupteingang der Münchner Theresienwiese eine Dokumentationsstätte eröffnet. Der Informationsort zu dem schwersten rechtsterroristischen Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik solle bei einer Gedenkveranstaltung an die Öffentlichkeit übergeben werden, teilten die Verantwortlichen am Mittwoch mit.
Am Abend des 26. September 1980 hatten am Haupteingang zur Wiesn 1,39 Kilogramm TNT zwölf Festgäste in den Tod gerissen und mehr als 200 verletzt. Auch der rechtsextreme Bombenleger Gundolf Köhler starb.
"Wir wissen, dass ein rechtsextremes Tatmotiv dahinter stand. Wie menschenfeindlich rechtsradikale Ideologien sind, erleben wir leider bis heute", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "Mir ist es wichtig, dass wir die Betroffenen und ihre Schicksale in das Zentrum unserer Erinnerung stellen. Und dass wir alles dafür tun, dass es nicht mehr zu solchen Verbrechen kommt." Zu der Gedenkveranstaltung wird auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erwartet, vier Überlebende werden sprechen.
Bis heute sind die genauen Hintergründe des Anschlags unklar. Die Bundesanwaltschaft hatte 2014 die Ermittlungen wieder aufgenommen; diese wurden im Juli wieder eingestellt. Sie brachten keine konkreten Ansätze zur Verfolgung etwaiger Mittäter oder Mitwisser, aber sie belegten eindeutig: Der Bombenleger wollte die damalige Bundestagswahl beeinflussen - und wünschte sich einen Führerstaat nach dem Vorbild des Nationalsozialismus. Zu Anfang war der Anschlag offiziell als Tat eines Einzelnen aus persönlichem Frust dargestellt worden.