Ohne Binde blüht Biliskov richtig auf

Der wiedererstarkte Ex-Kapitän hat großen Anteil am Höhenflug: „In Berlin geht alles“
von  Abendzeitung
Blüht beim Kleeblatt ohne Binde auf: Marino Biliskov.
Blüht beim Kleeblatt ohne Binde auf: Marino Biliskov. © Wolfgang Zink

Der wiedererstarkte Ex-Kapitän hat großen Anteil am Höhenflug: „In Berlin geht alles“

FÜRTH 30 Millionen Etat (Hertha BSC) gegen sieben Millionen Euro (Greuther Fürth), individuelle Klasse (bei Berlin) gegen Teamgeist. „So könnte man das Duell durchaus bezeichnen“, sagt Kleeblatt-Coach Mike Büskens. Eines verbindet beide Teams vor dem Zweitliga-Knüller am Freitag (18 Uhr) im Olympiastadion. Kohle hin oder her: Hertha hat erst fünf Gegentore zugelassen, ebenso wenige wie Fürth – Topwert in allen drei deutschen Profiligen.

In den letzten drei Spielen ließ das Kleeblatt hinten überhaupt nichts anbrennen: 1:0 gegen Ingolstadt, 2:0 in Bochum und jetzt 3:0 daheim gegen Osnabrück. Mitverantwortlich dafür ist der ehemalige Kleeblatt-Kapitän Marino Biliskov, der inzwischen von Thomas Kleine als Spielführer abgelöst wurde. Neben Stephan Schröck ist er nun einer von zwei Stellvertretern.

"Schaue jetzt mehr auf mich"

Der Verlust der Binde ist im Nachhinein eher ein Glücksfall, wie Biliskov bekennt. Denn: „Im letzten Jahr hatte ich mich viel zu viel um andere Sachen gekümmert, in dieser Saison schaue ich letztendlich mehr auf mich, auf meine Leistung, meine Fitness. Dadurch bin ich konzentrierter auf dem Platz.“

Was auch mit dem guten Verständnis mit Kleine zusammenhängt. Und sich eben in den erst fünf Gegentoren widerspiegelt. Biliskov: „Letztes Jahr hatten wir viele Baustellen, als Kapitän hatte ich versucht, die Probleme rund um die Mannschaft zu lösen. Aber das war unmöglich und hat sich dann teilweise auf meine eigene Leistung ausgewirkt.“

Nach Saisonende stand für den 34-Jährigen kurzfristig sogar ein Vereinswechsel (Kickers Offenbach) im Raum, doch der Abwehrrecke entschied sich zum Bleiben, verlängerte um eine weitere Saison. Eine bis dato gute Entscheidung. Oder, wie es Stephan Schröck nach dem Sieg über Osnabrück formulierte: „Wir haben mit Max Grün, Bili und Kleine hinten ein Trio, dass in der Zweiten Liga seinesgleichen sucht.“ Biliskov dirigiert, korrigiert, motiviert auf dem Platz. Vorbildlich. Dass Büskens trotz großer Auswahl auf das Innenverteidiger-Pärchen Kleine/Biliskov setzte, erwies sich als Glücksgriff, zuletzt wieder beim 3:0 gegen Osnabrück.

Und am Freitag in Berlin? Biliskov: „Da geht alles.“ Büskens: „Wir spielen vor einer Kulisse, die für einen Spieler besonderer Anreiz sein muss, dabei zu sein.“ Biliskov ist gesetzt. Matthias Hertlein

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