Offenbarungseid der Tiger

1:5-Heimpleite gegen Augsburg: Brockmann „schockiert“, Fans sauer, Sykora sprachlos
von  Abendzeitung
Wenigstens dieser Panther-Treffer zählte nicht: Augsburgs Collins (M.) flog umsonst ins Tor der Tigers.
Wenigstens dieser Panther-Treffer zählte nicht: Augsburgs Collins (M.) flog umsonst ins Tor der Tigers. © Bayernpress

1:5-Heimpleite gegen Augsburg: Brockmann „schockiert“, Fans sauer, Sykora sprachlos

NÜRNBERGSportdirektor Otto Sykora, nicht gerade aus großer Sympathisant von Andreas Brockmann bekannt, kochte innerlich – und schwieg. Und auch der Trainer der Nürnberger Eishockey Profis musste sich „erst einmal hinsetzen und mich bei jedem Zuschauer für die Leistung meiner Mannschaft entschuldigen.“ Zu dem Zeitpunkt hatten etliche der ursprünglich 4829 Besucher gestern die Arena Nürnberger Versicherung längst verlassen. Mit Kommentaren wie „Arbeitsverweigerung“ oder „geballte Lustlosigkeit“ auf den Lippen.

Offenbarungseid gegen die Panther

Keine Frage. Die an einen Offenbarungseid gemahnende Vorstellung gegen Augsburg hat die Ice Tigers nicht nur im Rennen um die Playoff-Plätze möglicherweise entscheidend zurückgeworfen, sondern den im Hintergrund um die Rettung des insolventen Nürnberger DEL-Klubs kämpfenden Personen einen Tritt in den Hintern verpasst. Analog zur 1:4-Heimpleite vor einer Woche gegen Straubing.

Gestern gingen die Noris-Cracks 1:5 (0:0, 1:5, 0:0) unter. Weil die Brockmänner nach zwei Pfostentreffern im Anfangsdrittel (Shane Peacock, Petr Fical) im zweiten Akt komplett neben den Schlittschuhen standen und – jeweils in Unterzahl – bis zur 30. Minute 0:4 hinten lagen, ehe Aleksander Polaczek wenigstens der Ehrentreffer gelang (37.).

Fans haben die Schnauze voll

Disziplin sieht anders aus, das Fehlen von Michel Periard (aus privaten Gründen in Kanada) und Cole Jarrett (Steißbeinprellung) geht nicht als Entschuldigung dafür durch, dass die Tiger-Fans schon im zweiten Drittel „die Schnauze voll“ hatten. Auch Brockmann war „schockiert“, konnte „nicht nachvollziehen, dass man nach einem Gegentor so einbrechen kann.“ Und das nach „vielen Einzelgesprächen“ und nur drei Tage nach dem 3:2-Triumph beim Topfavoriten Mannheim.

Was Brockmann zu denken geben sollte: Mit Ausnahme des gestrigen fünften Augsburger Treffers haben die Tiger ihren letzten neun Gegentore in Unterzahl kassiert und bei 61 Überzahl-Situationen in den letzten Spielen selbst nur drei Treffer erzielt. So wird’s nix mit den Playoffs. Und dann kann und wird auch Sykora nicht länger schweigen. G. S.

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