Offenbach: Wolf heiß auf Mintal...

...doch der Entdecker des Slowaken hält einen Transfer für utopisch. Abschiedsspiel sicher
NÜRNBERG Bis auf Andreas Köpke, den bis dato letzten Vertreter aus der legendären Torhüter-Riege des 1. FC Nürnberg, wurde noch keinem Club-Helden die Ehre eines Abschiedsspiels zuteil. In den glorreichen Zeiten der Morlocks, Stuhlfauths, Kalbs, Strehls, spielte eine derartige Auszeichnung noch keine Rolle in den Köpfen der Funktionäre. Manager Martin Bader tickt da anders: „Es ist kein Geheimnis, dass unsere Wertschätzung für Marek Mintal riesig ist. Natürlich wird er ein Abschiedsspiel bekommen. Den Zeitpunkt bestimmt allerdings alleine er.“
"Ein Tor, dann kommen die anderen schon hinterher"
Dass unser Phantom derzeit unzufrieden mit seiner sportlichen Situation ist, liegt auf der Hand. Mehr als Kurzeinsätze sind Mintal nicht mehr vergönnt. Weil der Zahn der Zeit am 33-Jährigen nagt?
Marek, auch das ist kein Geheimnis, ist auf die finanzielle Komponente nicht mehr angewiesen. Er will nur „wieder mal ein Tor machen, dann kommen die anderen schon hinterher“, hatte er kurz nach dem Saisonstart erklärt. Dazu benötigt er jedoch Spielpraxis. Weshalb ein Wechsel schon in der der Winterpause nicht mehr auszuschließen ist (AZ berichtete).
Drei Jahre will der fünfmalige Torschützenkönig noch spielen, bevor er mit 36 Lenzen in den Ruhestand geht – und beim Club im NachwuchsLeistungszentrum einen Job übernimmt. Nur wohin, bei seiner Verbundenheit zur Noris? Außerdem muss bei Familienmensch Marek auch für Gattin Katarina und die beiden Söhne Jakub (5) und Sebastian (3) das Gesamtpaket bei einem Wechsel passen. Kurze Wege, um die Liebsten nicht aus der gewohnten Umgebung reißen zu müssen, wären perfekt.
"Marek würde uns zu 1000 Prozent helfen"
In Liga zwei wären hierfür Augsburg, Ingolstadt und der FSV Frankfurt potenzielle Kandidaten. Doch einer ist besonders scharf, sich die Dienste von Marek zu sichern: Mintals Entdecker, Ex-Clubtrainer Wolfgang Wolf. „Sein Stern in der Bundesliga sinkt vielleicht, aber uns würde er zu 1000 Prozent helfen können“, sagt der Coach von FCN-Pokalgegner, Drittligist Kickers Offenbach. Das Problem: „Ich weiß, was Marek verdient und was wir zahlen können. Eigentlich utopisch.“ Eigentlich.
Außer, Bader kommt Wolf und den Kickers entgegen, sollte Mintal selbst dies wünschen. Nicht auszuschließen – bei einem so verdienten Spieler. Markus Löser
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