"Oenning kriegt die Kurve"

Lob von Robin Dutt für den FCN-Coach. „Er wird mit dem Club aufsteigen, weil der Nürnberger Kader mit erstklassigen Spielern gespickt ist.“ AZ-Interview mit dem Freiburger Trainer, der den SC zurük in die Bundesliga führen will.
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Erfolgs-Trainer: Robin Dutt hat mit Freiburg erst einmal verloren.
dpa 2 Erfolgs-Trainer: Robin Dutt hat mit Freiburg erst einmal verloren.
Favoritenrolle für Freiburg: Club-Trainer Michael Oenning.
Wolfgang Zink 2 Favoritenrolle für Freiburg: Club-Trainer Michael Oenning.

NÜRNBERG - Lob von Robin Dutt für den FCN-Coach. „Er wird mit dem Club aufsteigen, weil der Nürnberger Kader mit erstklassigen Spielern gespickt ist.“ AZ-Interview mit dem Freiburger Trainer, der den SC zurük in die Bundesliga führen will.

AZ: Herzlichen Glückwunsch, Herr Dutt.

ROBIN DUTT: Wozu denn? Geburtstag habe ich doch im Januar.

Dazu, dass in Freiburg kaum noch einer über Volker Finke im Zusammenhang mit dem SC spricht. Wie sehr haben Sie die ständigen Vergleiche, die Rufe nach Ihrem Vorgänger, die anfänglichen Zweifel an Ihrer Arbeit denn genervt?

Es ist nicht meine Art, dies zu kommentieren. Ich habe mich immer ausschließlich auf das Sportliche konzentriert, mich an allen anderen Dingen nicht beteiligt. Das fordere ich auch von meinen Spielern: volle Konzentration auf das Wesentliche.

Kurzfristig gesprochen, auf drei Punkte, die Sie heute Abend mit ihrer Mannschaft in Nürnberg einfahren wollen. Ihr Kollege Michael Oenning schiebt dem SC die Favoritenrolle zu.

Im Vorfeld wird immer viel gesprochen und auch geschrieben. Aber ich lasse mich von unserem zweiten Platz in der Tabelle nicht täuschen. Auch nicht von Rang 14 des Club.

Zehn Punkte Unterschied sind für Sie kein Argument?

Ganz sicher nicht. Fakt ist: Vergleiche ich die beiden Kader, die nackten Zahlen der Spieler, dann ergeben sich deutliche Differenzen. Nürnberg ist gespickt mit National- und erstliga-erfahrenen Spielern. Warum es beim Club noch nicht läuft, weiß ich nicht. Aber ich bin überzeugt, Michael Oenning wird die Kurve noch hinkriegen und mit Nürnberg aufsteigen. Allerdings wird er mit der Wende noch einen Spieltag warten müssen.

Hoppla. Der Lehrling droht seinem Lehrmeister.

Das ist dann doch etwas übertrieben. Ich habe unter Michael einmal zwei Tage an einer Fortbildung zum Verbandssportlehrer teilgenommen. Mehr war da nicht.

In der Folge haben Sie 2005 Ihren Abschluss zum Fußball–Lehrer gebaut. Als Jahrgangsbester mit einem Notenschnitt von 1,4. Mussten Sie sich als Nicht-Profi von Andreas Möller, Bernd Hollerbach, Heiko Herrlich & Co. als Streber beschimpfen lassen?

Bestimmt nicht. Dazu hatte ich durch meine Doppelbelastung, Trainer bei den Stuttgarter Kickers und der Ausbildung, zu viele Fehlzeiten. Mit den meisten Kollegen habe ich heute noch regelmäßig Kontakt. Ein Notenschnitt, so wichtig die Theorie auch ist, sagt nichts aus, schützt nicht vor Misserfolgen. Wichtig ist, auf dem Platz zu überzeugen.

Wie?

Durch fachliche Kompetenz und Mannschaftsführung. Das sind die beiden wesentlichen Punkte. Auch die Außendarstellung darf nicht unterschätzt werden. Letztlich natürlich auch durch die Erfahrungen, die man selbst gemacht hat. Und da kommt in meinen bisher 13 Jahren als Trainer quer durch die Ligen einiges zusammen.

Sie haben aufgrund Ihres Vaters indische Wurzeln. Die Nationalsportarten Cricket und Hockey haben Sie nicht gereizt?

Nein, dazu hatte ich nie Kontakt. Ich bin in Köln geboren, in Deutschland aufgewachsen. Meinen Vater musste ich von meiner Leidenschaft für Fußball nicht überzeugen. Er ist ja kein Spieler von mir.

In der letzten Spielzeit ist Freiburg zum dritten Mal in Folge nur knapp an der Rückkehr ins Oberhaus gescheitert. Klappt’s diese Saison?

Wir bekennen uns offen zu diesem Ziel, sind aber auch darauf vorbereitet, dass der Druck, wenn man zwei-, dreimal verliert, natürlich größer wird. Zudem ist es durch nurmehr zwei direkte Aufsteiger schwieriger geworden. Und die Zweite Liga verfügt erneut über ein sehr breites Feld an Kandidaten.

Auf was muss sich Oenning heute Abend einstellen?

Er wird mit Sicherheit wissen, wie wir auftreten.

Agierend oder eher auf Konter lauernd?

Wir können beides. Die Frage ist, was wir wollen. Über Dinge, auf die Michael eventuell nicht vorbereitet ist, werde ich ihn hier nicht informieren. Interview: Markus Löser

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