Oenning kontra Fach: Das Duell der besten Kumpel
Der Club-Trainer und sein Augsburger Kollege: Sie haben gemeinsam studiert, zusammen gearbeitet – morgen sind sie Gegner. Egal, wie es ausgeht: „Unsere Freundschaft wird bestehen bleiben“
NÜRNBERG Es ist kein Spiel wie jedes andere. Sollte es im Fußball und unter Trainern Männerfreundschaften geben, dann trifft dies ganz bestimmt auf Michael Oenning (43) und Augsburgs Holger Fach (46) zu. Ausgerechnet am Freitag (18 Uhr, Rosenaustadion) kommt es zum Rückrundenstart zum ultimativen Kumpeltreffen. Beim 2:1-Hinspielsieg war Thomas von Heesen noch Cheftrainer beim Club gewesen, Oenning Assistent und somit aus der Schusslinie. Morgen ist das anders.
"Unsere Freundschaft wird auch nach diesem Spiel bestehen bleiben“
Beide Trainer stehen massiv in der Verantwortung – und unter Druck. Oenning braucht einen guten Start, um weiter das Aufstiegsziel zu verfolgen, Fach Punkte, um weiter halbwegs in Frieden arbeiten zu können. Längst pfeifen es die Spatzen von den Augsburger Dächern, dass mit dem Ex-Gladbacher Jos Luhukay der designierte Nachfolger für Fach schon vor der Tür steht und auf Ausrutscher des jetzigen Trainers (Vertrag bis 2010) wartet.
„Unsere Freundschaft wird auch nach diesem Spiel bestehen bleiben“, so der Club-Trainer am Rande seiner Premiere beim „Presseclub Nürnberg“ im Marmorsaal des Gewerbemuseums. Dabei inklusive: Oennings Einlage am Klavier als finale Zugabe.
Zurück zu den Wurzeln. Gemeinsam studierten Fach und Oenning an der Sporthochschule Köln, wo sie sich „ sofort gut verstanden“ (Oenning), erwarben 1998 ihre Fußballlehrerlizenz. Beide sind im September geboren, Fach (6.) ist Jungfrau, Oenning (27.) Waage, beide kommen modemäßig relativ salopp daher. „Authentisch“, wie es Oenning formiert. Beide gehören bestimmt nicht zur Anzug-und Schlipsträger-Fraktion ihrer Zunft, tragen dafür einen trockenen Humor zur Schau.
Gemeinsames Skifahren in Österreich
Fach holte in seiner Gladbacher Zeit Oenning als Assistenten an den Bökelberg (Saison 2004/05) und nahm ihn auch als Co-Trainer zum VfL Wolfsburg (Saison 2005/06) mit. Ein Beweis des Vertrauens und sportlicher Gemeinsamkeiten. Zuletzt hatten sie sich vor Weihnachten beim Skifahren in Österreich getroffen.
Kumpel hin, Freundschaft her. Morgen steht für 90 Minuten der Job im Vordergrund. „Es ist immer hilfreich, erfolgreich in die Rückrunde zu starten“, weiß Oenning. Und schickt trotzdem einen freundschaftlicher Gruß in Richtung Augsburger Trainerbank: „Der Holger ist ein sehr guter Trainer.“ Wenn es einer wissen muss, dann Oenning.
Matthias Hertlein
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