Öl-Anschläge auf Biker: Kripo rätselt weiter
Die unheimliche Anschlagsserie auf Biker, bei der ein 37-Jähriger starb, beschäftigt die Kripo weiterhin. Der Täter ist noch nicht gefasst.
Kempten – Zwei Jahre nach dem tödlichen Ölfleck-Anschlag auf einen Motorradfahrer im Allgäu fahndet die Kriminalpolizei immer noch nach dem Täter. Der Unbekannte hatte am 17. April 2011 bei Markt Rettenbach vorsätzlich eine Ölspur gelegt, damit Motorradfahrer darauf zum Sturz kommen. Viele Biker in der Region sind jetzt zum Saisonstart wieder verunsichert.
Ein 37 Jahre alter Familienvater stürzte damals mit seiner Maschine auf der vorsätzlich gelegten Öllache, schleuderte gegen ein Auto und starb.
Erst in den vergangenen Monaten wurde nach langen Ermittlungen bekannt, dass es zuvor etliche vergleichbare Fälle gab, bei denen in Bayern und Baden-Württemberg ebenfalls vorsätzlich Schleuderfallen gelegt wurden.
Seitdem suchen die Fahnder einen Serientäter; die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes. Der Täter hatte mit Motoröl gefüllte Flaschen auf der Straße zertrümmert und so die Schleuderfallen gelegt.
„Die Ermittlungen laufen weiter“, sagt ein Polizeisprecher in Kempten. Neue Erkenntnisse der Ermittlungsgruppe gebe es aber nicht.
An Glasscherben hat die Kripo den genetischen Fingerabdruck des Täters identifiziert. Bislang wurden etwa 1000 Speichelproben bei einer DNA-Reihenuntersuchung ausgewertet – ohne Erfolg.
Viele Biker im Allgäu würden besonders vorsichtig fahren, berichtet Frank Lebetz vom Motorradbekleidungs-Shop „Motorbike-Parts“ in Kempten.
„Das ist bei uns im Laden immer noch häufig ein Thema“, sagt er über den Unfall. „Die Stimmung bei den Motorradfahrern ist sehr gereizt, die Angst fährt mit.“
Erst Anfang März war bekanntgeworden, dass es bereits im Oktober 2007 bei Wittislingen (Landkreis Dillingen) einen ähnlichen Fall mit einem absichtlich verursachten Ölfleck gab. Ein damals 31 Jahre alter Autofahrer wurde schwer verletzt.
Wenige Wochen zuvor war eine Reihe weiterer Ölfleck-Anschläge, teilweise auch in Baden-Württemberg, bekanntgeworden, bei denen aber niemand verletzt wurde.
Insgesamt sind mehr als 40 Ölflaschenwürfe dokumentiert.
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