Oberammergauer Passionsspiele: Kartenverkauf startet

Alles begann mit einem Gelübde. Die Pest wütete im Dorf, die Bewohner versprachen, alle zehn Jahre ein Schauspiel vom Tode Jesu Christi aufzuführen, wenn die Seuche aufhört. So sagt es die Legende. 2020 ist es wieder soweit. Oberammergau rüstet sich für sein Spiel.
dpa |
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Vor sieben Jahren fanden die Passionsspiele in Oberammergau zuletzt statt.
Tobias Hase/dpa Vor sieben Jahren fanden die Passionsspiele in Oberammergau zuletzt statt.

Oberammergau - Bis zur Premiere am 16. Mai 2020 ist es zwar noch eine Weile hin. Doch schon jetzt hat der Kartenverkauf für die nächsten Oberammergauer Passionsspiele begonnen. Am Donnerstag fiel auf der Internationalen Tourismus-Börse Berlin der Startschuss für die erste Verkaufsphase - vorerst nur an Reiseveranstalter und Wiederverkäufer. Auch die Registrierung im Internet ist nun möglich. "Damit haben Besucher die Möglichkeit, sich frühzeitig Pakete und damit Eintrittskarten für dieses einmalige religiöse und kulturelle Ereignis zu sichern", sagte Passionsspiele-Geschäftsführer Walter Rutz.

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In einem Jahr können die Pakete auch direkt in Oberammergau gekauft werden. 2019 kommen die restlichen Eintrittskarten auf den Markt, wie Rutz erläuterte. Die Gemeinde als Veranstalter bietet Arrangements an, die außer der Eintrittskarte eine oder zwei Übernachtungen samt Verpflegung beinhalten. Die Tickets kosten zwischen 30 und 180 Euro.

Der Ursprung der Tradition

Die Passionsspiele gehen auf ein Pestgelübde im Jahr 1633 zurück. Damals gelobten die Oberammergauer, alle zehn Jahre ein Schauspiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesus Christus aufzuführen, wenn niemand mehr an der Pest sterben sollte. 2020 steht die 42. Auflage an. 2000 Laiendarsteller, Sänger und Orchestermusiker wirken mit. Zu den gut 100 Aufführungen werden wieder knapp eine halbe Million Zuschauer aus aller Welt erwartet. Das Passionstheater mit seinen 4500 Sitzplätzen ist nach Angaben der Gemeinde die größte Freiluftbühne mit überdachtem Zuschauerraum weltweit.

Für die Mitwirkenden wird es Ende 2018 spannend. Dann findet die Spielerwahl statt. Zusammen mit der Erneuerung des Gelübdes wird bekanntgegeben, wer die großen und kleinen Rollen übernehmen wird. Von Aschermittwoch 2019 an lassen sich alle Mitwirkenden einer alten Tradition folgend die Haare wachsen. Bei den Männern sprießen dann auch die Bärte.

Christian Stückl plant etwas komplett Neues

Ende 2019 will Spielleiter Christian Stückl mit den Proben beginnen. Der Intendant des Münchner Volkstheaters kündigte an, eine komplette Neuinszenierung auf die riesige Freilichtbühne zu bringen. Der 55-Jährige leitet die Passionsspiele 2020 zum vierten Mal.

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Die letzte Vorstellung ist am 4. Oktober 2020. Wenn der letzte Vorhang gefallen ist, werden bei den Mitwirkenden wieder Tränen fließen. Die fast zweijährige Zusammenarbeit auf und hinter der Bühne schweißt die Mitwirkenden derart zusammen, dass das Ende traurig ist.

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