Obacht! Die Stadt will beim Schneeräumen sparen
Ein neues Konzept für den Winterdienst soll die Saubermänner von SÖR effektiver machen
NÜRNBERG Der letzte strenge Winter hat den Service Öffentlicher Raum (SÖR) an die Grenzen gebracht. Im Oktober wurden die letzten Überstunden der Räumdienste abgefeiert. Im Juni wurde das letzte Granulat von den Wegen gefegt. Schlimmer noch: SÖR schaffte es nicht, die Haupt-Verkehrsstraßen im Vier-Stunden-Turnus freizuräumen. Entsprechend heftig war die Kritik am SÖR-Bürger-Telefon. Konsequenz: Nürnberg bekommt jetzt ein ganz neues Winterdienst-Konzept.
„Mehr Leute und mehr Gerät bekommen wir bei der Haushaltslage nicht“, sagt SÖR-Chef Bürgermeister Horst Förther. „Also sind wir in die Aufgaben-Kritik gegangen.“ Heißt: Wo kann sich die Stadt das Räumen sparen? 30Prozent Einspar-Potenzial haben die städtischen Saubermänner ausgemacht.
Das ändert sich schon diesen Winter:
Es wird nicht mehr bis 1 Uhr nachts geräumt, sondern nur noch bis 22 Uhr. Freitags und samstags bis 24 Uhr. Auch für den Nightliner rücken die SÖR-Leute nicht mehr aus. Ausnahme: bei Blitz-Eis und Eisregen.
Rund 25 Kilometer Wege in den Parks werden zusätzlich an Privat-Firmen vergeben.
Neues Gerät soll effektiver arbeiten und Streugut sparen.
Das ändert sich ab dem Winter 2011/2012:
Statt der bisher 7200 Fußgänger-Überwege, die mühsam von Hand geräumt werden müssen, werden nur noch 5000 Überwege freigemacht.
Parkplätze werden nur noch geräumt, wo die Stadt als Anlieger gesetzlich dazu verpflichtet ist.
Statt bis 200 Kilometer Radwege freizuschaufeln, sollen es dann nur noch 170 Kilometer sein, nämlich da, wo im Sommer mindestens 50 Radler pro Stunde gezählt werden. Aber: Die SÖR-Einsätze sollen mit Hilfe des ADFC so koordiniert werden, dass sinnvolle Routen entstehen.
Die mehrheitlich offenen Streugut-Kästen sollen verschlossen werden, damit die SÖR-Mitarbeiter im Einsatz auch noch Blähton oder Salz vorfinden.venne
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