Obacht Club! Ein Franke spioniert für Duisburg

Zebra-Dompteur Peter Neururer ist mit dem Ex-Cluberer Thomas Kristl befreundet – und nutzt die Kenntnisse des zurzeit arbeitslosen Trainers
NÜRNBERG/DUISBURG Peter Neururer ist umfassend über den Club informiert: Denn die „Spionage“-Abteilung des Duisburger Trainers sitzt in Franken, genauer gesagt in Hohenstadt...
Neururers Co-Trainer aus seiner Zeit in Hannover (Saison 2006/07), Thomas Kristl (45), ist ein langjähriger Freund des Duisburger Trainers – und ein ehemaliger Club-Profi. Kristl spielte 1990/’91 und 1994/’95 für den 1. FCN. Er brachte es hier auf 43 Bundesliga-Einsätze.
"In Nürnberg wird zu viel gejammert"
„Ich bringe dem Peter ein blau-weißes Haarband mit nach Duisburg. Das wird er nach dem Spiel gegen den Club weiterhin benötigen“, scherzte Kristl. „Ich denke, die Punkte bleiben beim MSV. Dort läuft es derzeit gut, in Nürnberg dagegen spüre ich eine gewisse Unruhe im Umfeld. Es wird mir da schon wieder zu viel gejammert.“
Neun Spiele ohne Niederlage hat Neururer nun bereits geschafft – und nach dem 2:1-Erfolg seiner Zebras in Aachen angekündigt, erst nach einer Niederlage wieder zum Haareschneiden zu gehen. Verbunden mit einem für ihn typischen Spruch: „Ich werde jeden Tag hässlicher, aber der Blick auf die Tabelle wird dafür umso schöner.“
Die spannende Frage am nächsten Montag ist deshalb: Rasiert Neururer, rein sportlich natürlich, Club-Trainer Michael Oenning? Oder schickt der Club den Zebra-Dompteur endlich zum Friseur?
Kristl jedenfalls verfolgte im Auftrag Neururers die FCN-Heimspiele gegen Kaiserslautern (3:0), Wehen (1:0) und Mainz (0:0). Er konnte somit die ganze Leistungs-Palette von Oennings Profis begutachten, sah auch die zuletzt eklatante Abschlussschwäche ganz genau.
Kristl hofft auf Job als Co-Trainer bei Neururer
Kristl diplomatisch: „In der einen oder anderen Situation hat natürlich auch das Glück gefehlt.“ Denn bei aller Freundschaft zu Neururer: Kristl hat noch Sympathien für seinen Ex-Verein. „Nach dem Spiel in Duisburg drücke ich dem Club wieder kräftig die Daumen.“
In eigener Sache muss er dies Anfang April tun. Da steht für Kristl ein Termin vor dem Arbeitsgericht Regensburg an. „Es geht um mehrere Monatsgehälter.“ Grund: Am 25.November 2008 wurde er beim Drittligisten Jahn Regensburg als Coach gefeuert, der Gütetermin vor dem DFB-Schiedsgericht brachte keine Einigung. Ist die Sache geklärt, stünde einem Job als Co-Trainer bei Neururer nichts mehr im Wege. Matthias Hertlein