Nur eine 2 für Bayerns Bildungssystem

Einer aktuellen Studie zufolge hat nicht Bayern das beste Bildungssystem in Deutschland, sondern Sachsen. „Bildungsmonitor ’08“ attestiert dem Freistaat Nachholbedarf bei der Ingenieursausbildung.
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Bayern hat nicht mehr das beste Bildungssystem in Deutschland.
ap Bayern hat nicht mehr das beste Bildungssystem in Deutschland.

Einer aktuellen Studie zufolge hat nicht Bayern das beste Bildungssystem in Deutschland, sondern Sachsen. „Bildungsmonitor ’08“ attestiert dem Freistaat Nachholbedarf bei der Ingenieursausbildung.

MÜNCHEN „Kniet nieder – ich habe Abitur in Bayern gemacht“, heißt eine beliebte Gruppe im Studentenportal „StudiVZ“. Ob sich Bayerns Schulabgänger auch in Zukunft mit ihrer Ausbildung brüsten können? Einer aktuellen Studie zufolge hat nicht Bayern das beste Bildungssystem in Deutschland, sondern Sachsen.

Besonders herausragend sei in Sachsen die Ausbildung in Fächern wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, ergab der so genannte „Bildungsmonitor“ im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative neue soziale Marktwirtschaft (INSM). Untersucht wurden insgesamt 102 Indikatoren, darunter Schulabbrecherquoten, Pisa-Ergebnisse, Abschlussquoten von Ausländern und Kinderbetreuung.

Auf Platz zwei und drei nach Sachsen landeten Baden-Württemberg und Thüringen. Auf Platz vier kommt Bayern, Schlusslicht bildeten Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern, dort könne das Bildungssystem am wenigsten zum wirtschaftlichen Wachstum des Landes beitragen, so die Studie.

Letzter Platz bei „Ganztagsbetreuung“

Peinlich: Ausgerechnet das selbsterklärte Laptop-Land Bayern schneidet bei der Ausbildung von Ingenieuren am schlechtesten ab. Zwar sei die Qualität der Ausbildung an den Unis „exzellent“, es werden aber längst nicht so viele Ingenieure ausgebildet, wie die bayerische Wirtschaft bräuchte. Auf 100 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ingenieure kamen in Bayern 2006 im Schnitt 3,7 Jungingenieure – „das ist der schlechteste Wert in Deutschland“, so die Autoren der Studie. Gründe dafür sehen sie bereits in der Schule, wo in naturwissenschaftlichen Fächern Lehrer fehlten und die Schüler kein Interesse für diese Fächer entwickelten.

Den letzten Platz gab’s für den Freistaat außerdem bei den Themen „Ganztagsbetreuung“: Nur 1,9 Prozent der bayerischen Kinder gehen auf Ganztagsschulen (bundesweit: 12 Prozent), nur 2,4 Prozent der 0- bis Dreijährigen in Krippen (Bund: 6,5 Prozent) und nur 18,9 Prozent der Vorschulkinder sind ganztägig im Kindergarten (24,2 Prozent).

Ein paar gute Nachrichten gab’s dann aber doch noch: Bayern gibt laut Studie am meisten Geld pro Schüler, Student oder Lehrling aus. Außerdem habe das Land die „Zeiteffizienz der Ausbildung“ deutlich optimiert. zo

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