Nun doch: Auch Union gegen Bayern ein Geisterspiel
Berlin - Das Meisterschaftsspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem FC Bayern München wird nun auch zum Geisterspiel. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick teilte am Mittwoch via Twitter mit: "Aufgrund einer Anordnung unseres Amtsarztes wird das Spiel @fcunion/@FCBayern unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden!"
Das Spiel findet an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) im Stadion An der Alten Försterei statt. Am Dienstag hatte es widersprüchliche Angaben vom Bezirksamt und vom Verein gegeben, ob die Partie mit oder ohne Zuschauer aus Sorge um die Ausbreitung des Coronavirus über die Bühne gehen würde.
Die örtlichen Behörden im Stadtbezirk Treptow-Köpenick hätten den Berliner Verein informiert, "dass sie nach umfangreicher Prüfung der aktuellen Risikobewertung in Bezug auf die Ausbreitung des Coronavirus entschieden haben, keine Anordnung über einen Ausschluss von Zuschauern für das Heimspiel zu erlassen", hatte es in der Vereinsmitteilung des Köpenicker Clubs geheißen.
Am Abend meldete sich dann das Gesundheitsamt mit einer "Klarstellung" auf seiner Homepage. Das zuständige Gesundheitsamt und auch der zuständige Dezernent hätten keine Entscheidung zur Durchführung des Spieles mit Zuschauerbeteiligung getroffen.
Am Mittwochmorgen vor der neuerlichen Mitteilung des Bezirksamts Treptow-Köpenick hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sein Unverständnis zum Ausdruck gebracht für die vorangehenden Angaben, dass die Partie mit Zuschauern stattfinden werde. "Ich bin etwas verwundert, das will ich sagen, über das, was hier in Berlin mit diesem Fußballspiel passiert", sagte er im Deutschlandfunk.
Offen ist damit nur noch, ob am kommenden Spieltag die Partie RB Leipzig gegen den SC Freiburg mit oder ohne Zuschauer ausgetragen wird. Vorstandschef Oliver Mintzlaff sprach sich für eine spielnahe Entscheidung aus. "Ich finde, man kann in der Situation ein Bundesligaspiel auch noch am Freitagmorgen absagen, weil jeder weiß, dass das eine abwartende Situation ist", sagte Mintzlaff nach dem Einzug seines Clubs in das Viertelfinale der Champions League. RB hatte Tottenham Hotspur im Achtelfinal-Rückspiel 3:0 besiegt - vor ausverkauftem Stadion.