Nürnbergs WM-Fans blasen Trübsal in Schwarz-Rot-Gold

Im und vor dem voll besetzten Bratwurst Röslein kochte die Stimmung – und fiel dann rapide ab. Einhellige Meinung: Schuld war der Schiedsrichter
von  Abendzeitung
So sehen... na ja Verlierer aus. Dieser Fan beim Public Viewing auf dem Rathausplatz kann es nach Abpfiff einfach nicht fassen.
So sehen... na ja Verlierer aus. Dieser Fan beim Public Viewing auf dem Rathausplatz kann es nach Abpfiff einfach nicht fassen. © Berny Meyer

Im und vor dem voll besetzten Bratwurst Röslein kochte die Stimmung – und fiel dann rapide ab. Einhellige Meinung: Schuld war der Schiedsrichter

NÜRNBERG Freitag, 13.30 Uhr im Bratwurst Röslein am Nürnberger Rathausplatz: „Deutschland, Deutschland...“ – die Stimmung ist riesig, das Bier fließt in Strömen. „Wir haben heute Mittag etwa dreimal so viel Bier verkauft wie an einem normalen Tag“, freut sich Röslein-Wirt Gregor Lemke. Und noch sind sich alle sicher: Deutschland wird’s schon reißen.

Doch die Bierseligkeit – sie bringt das deutsche Team nicht weiter. Spätestens in der 37. Minute, als Miroslav Klose gelb-rot sieht, ist die Stimmung am Kippen. Als dann – eine Minute später – Milan Jovanovic zum 1:0 für Serbien trifft, ist das Entsetzen groß, die Flüche werden lauter.

„Gegen Ghana gewinnen wir haushoch“

„Am Anfang war das Spiel fast schon langweilig“, sagt Gabriele Popp, die mit am AZ-Gewinnertisch sitzt. „Aber jetzt ist mein Blutdruck gerade extrem hoch! Mal sehen, was die zweite Halbzeit bringt.“ Thomas Wilke ist vor allem auf einen sauer – auf den spanischen Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco: „Der verpfeift das Spiel!“ Und Thomas Kaipf ist sich sicher: „Jetzt weiß ich, warum der ständig gelbe und rote Karten verteilt – das sind Spaniens Nationalfarben!“ Schöne Erklärung – aber auch das bringt die deutsche Elf nicht weiter.

Zwar beweisen Jogi Löws Männer in der zweiten Halbzeit noch einmal, dass sie noch längst nicht aufgegeben haben. Allein Lukas Podolski schießt dreimal aufs Tor (davon ein Elfmeter, 60.) – trifft aber nie. „Poldi, du Doldi!“

Nach dem Abpfiff werden die Flüche noch lauter, die Gesichter sind zwar bunt bemalt, aber einige von Tränen verwischt. Nach dem Trübsal blasen herrscht wenig später aber schon wieder Optimismus: „Gegen Ghana gewinnen wir haushoch“, prophezeit Jutta Wilke. Hoffentlich. kes

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