Nürnbergs umstrittenster Laden macht dicht!

Das Geschäft Tonsberg, das mit dem Verkauf von Nazi-Klamotten für Ärger und Protest sorgte, schließt zum 31. Dezember – Gewerkschaft jubelt: „Damit wurde ein Zeichen gesetzt.“
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Schon seit einigen Wochen sind die Scheiben von „Tonsberg“ in der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße verrammelt.
Berny Meyer Schon seit einigen Wochen sind die Scheiben von „Tonsberg“ in der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße verrammelt.

Das Geschäft Tønsberg, das mit dem Verkauf von Nazi-Klamotten für Ärger und Protest sorgte, schließt zum 31. Dezember – Gewerkschaft jubelt: „Damit wurde ein Zeichen gesetzt.“

NÜRNBERG Eine Nachricht, die viele freuen dürfte: Der umstrittene „Tønsberg“-Laden in der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße macht endlich dicht! Grund vieler Proteste gegen die Mieter des Ladens war das Mode-Angebot: Hier wurde das Label „Thor Steinar“ verkauft – in rechtsradikalen Kreisen gelten die Klamotten dieser Firma als Erkennungszeichen.

ver.di ist hocherfreut

Die Gewerkschaft ver.di ist hocherfreut, hat sie doch seit der Eröffnung Ende Oktober 2008 über 100 Aktionen, Kundgebungen und Mahnwachen vor dem Laden organisiert. Ulli Schneeweiß von ver.di: „In einem beispielhaften Zusammenwirken zwischen dem getäuschten Vermieter und politischem Druck verschiedener Organisationen ist es nach zwei Jahren gelungen, ein Zeichen zu setzen.“

Markus Maisch hatte das Ladengeschäft damals arglos vermietet und erst später erfahren, welches Ei er sich da ins Nest gesetzt hatte. Er klagte, verlor 2009 den Prozess und ging in Revision. Der Betreiber des Ladens, „Bestmarke GmbH“, verzichtete nun auf ein zweitinstanzliches Urteil des Nürnberger Oberlandesgerichts und schloss mit Maisch einen Vergleich.

Betreiber und Vermieter schlossen einen Vergleich

Maischs Rechtsanwalt Rüdiger Ramke: „Wir haben keine Verluste und werden und müssen Tønsberg nichts hinterher zahlen. Das Mietverhältnis endet am 31. Dezember, dann haben sie noch eine Woche Zeit zu packen.“ Das Entgegenkommen sieht so aus, dass Maisch den Mietern mit dem schnellen Auszug zwei Monatsmieten nachgelassen hat.

Nun ist also ein Laden in guter Lage wieder frei. Und Rechtsanwalt Ramke wird genau hinschauen, wen sich sein Mandant künftig reinholt: „Natürlich würden wir der Gewerkschaft gerne ein ver.di-Café anbieten“, schmunzelt er. Doch vorerst wirbt er im eigenen Haus für einen neuen Mieter. Eine Idee hätte er schon: „Uns würde es gefallen, wenn sich der Möbelladen ,Holz-Connection’ direkt nebenan erweitern würde.“ Eine Antwort steht noch aus.

sw

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.