Nürnbergs Torhüter Schäfer: Vier Spiele Sperre – oder Freispruch?

Harte Strafe für Club-Torhüter Raphael Schäfer nach der Tätlichkeit gegen Zvjezdan Misimovic. Doch Manager Martin Bader hofft noch auf eine Begnadigung vom DFB-Sportgericht
von  Abendzeitung
Kämpft für seinen Torwart: Club-Manager Martin Bader.
Kämpft für seinen Torwart: Club-Manager Martin Bader. © Bongarts/Getty Images

Harte Strafe für Club-Torhüter Raphael Schäfer nach der Tätlichkeit gegen Zvjezdan Misimovic. Doch Manager Martin Bader hofft noch auf eine Begnadigung vom DFB-Sportgericht

NÜRNBERG Beim Club wollen sie heute in Frankfurt juristisches Neuland betreten. Denn nichts anderes wäre es, wenn das DFB-Sportgericht bei der mündlichen Verhandlung (13.30 Uhr) die gestern ausgesprochene Vier-Spiele-Sperre gegen FCN-Keeper Raphael Schäfer aufheben würde. Es wäre das, was man unter Juristen einen Präzedenzfall nennt: Noch nie wurde ein Spieler, der sich wie Schäfer mit seinem Tritt in den Unterleib des Wolfsburger Regisseurs Zvjezdan Misimovic (AZ berichtete) einer Tätlichkeit schuldig gemacht hat und daraufhin verurteilt wurde, in der zweiten Instanz freigesprochen. Au weia...

"Die Szene ist unstrittig"

Beim Club hoffen sie dennoch auf Gnade. Helfen soll dabei ein juristischer Winkelzug. Für Manager Martin Bader, der ebenso wie FCN-Anwalt Christoph Schickhardt in Frankfurt dabei sein wird, geht es nicht um die Aktion an sich: „Die Szene ist unstrittig.“ Sondern allein um die Frage, ob es nicht doch eine Tatsachenentscheidung war, ob also Schiedsrichter Markus Schmidt die Szene gesehen hat oder nicht. Wenn ja, hätte Schäfer nichts zu befürchten. Ähnlich lassen sich auch die TV-Bilder interpretieren.

Auch ein reduziertes Strafmaß wäre ein Erfolg

Allerdings muss man kein Experte sein, um zu ahnen, dass die Chancen auf einen kompletten Freispruch für Schäfer gering stehen. Schließlich hat Schiri Schmidt darauf beharrt, nichts bemerkt zu haben – womöglich als Schutzbehauptung, nachdem er bereits zuvor mehrfach falsch lag. Bader tapfer: „Wir kämpfen dafür, dass Raffa am Samstag gegen Freiburg im Tor steht.“ Allerdings wäre auch eine Reduzierung des Strafmaßes als Erfolg für den Club zu werten.

Favorit als Stellvertreter ist Stephan

Kein Wunder, dass sich Bader und Club-Trainer Michael Oenning intern längst auf eine Sperre eingestellt haben. Dafür spricht auch, dass die letzten Tage im Training stets die Ersatz-Torhüter Alexander Stephan und Daniel Klewer zum Einsatz kamen. Favorit auf den Posten zwischen den Pfosten ist der 23-Jährige Stephan.

Auch, wenn es für die junge Nummer zwei das Bundesligadebüt wäre: Von einem Sicherheitsrisiko will Oenning nichts wissen: „Ich habe keine schlaflosen Nächte und keine Bedenken, Alex ins Tor zu stellen.“ Warum auch? „Schließlich“, betont Bader, „haben Manuel Neuer und René Adler ja auch irgendwann mal angefangen.“ Krischan Kaufmann

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