Nürnbergs Rathaus-Spitze präsentiert „Memorium“ in Berlin

Die Gedenkschau im Justizpalast wird am 21.November mit einem Festakt eröffnet
von  Abendzeitung
Historisches Dokument: Anklageschrift des Militärtribunals.
Historisches Dokument: Anklageschrift des Militärtribunals. © dpa

Die Gedenkschau im Justizpalast wird am 21.November mit einem Festakt eröffnet

BERLIN/NÜRNBERGNürnbergs Rathaus-Spitze hat am Montag in Berlin das „Memorium“ vorgestellt. Das Museum im Justizpalast erinnert an die Nürnberger Prozesse und an Nürnberg als Geburtsort des internationalen Völkerstrafrechts. Für die Präsentation hat sich die Delegation den Plenarsaal des Berliner Kammergerichts ausgesucht, den damaligen Sitz des Alliierten Kontrollrats. Am 18. Oktober vor 65 Jahren war dort das Internationale Militärtribunal zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten.

In dem Saal, in dem Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 vom NS-Volksgerichtshof zum Tode verurteilt wurden, überreichten die alliierten Ankläger die Anklageschriften gegen die NS-Kriegsverbrecher. Die Sitzung wurde dann am 20. November 1945 in Nürnberg fortgesetzt.

Dauerausstellung über die Nürnberger Prozesse

„Geschichte vermittelt sich am besten am historischen Ort“, sagte OB Ulrich Maly. Solch ein authentischer Ort sei auch der Saal 600 in Nürnberg. Oberlandesgerichts-Präsident Stefan Franke verwies darauf, dass hier zuletzt 20.000 Besucher pro Jahr gezählt wurden, vor allem Touristen. Maly: „Das Publikum ist schon da, und wir sind jetzt mit der Ausstellung in der Lage, das historische Geschehen zu dokumentieren.“

Beim Festakt zur Eröffnung des Memoriums am 21. November werden der der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein deutscher Amtskollege Guido Westerwelle (FDP) sprechen. Als weiteren Redner erwartet die Stadt auch den einstigen Chefankläger beim Einsatzgruppenprozess, Benjamin Ferencz.

Im Dachgeschoss des Justizgebäudes, so Kulturreferentin Julia Lehner, informiert eine Dauerausstellung über die Nürnberger Prozesse und ihre Auswirkungen bis hin zur Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs 2003 in Den Haag. Am Ende eines Rundgangs steht den Besuchern dann der historische Saal 600 zur Besichtigung offen. azn

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