Nürnbergs Next Top-Solist

Begabt, gefragt und wunderschön: Klassische Spitzenmusiker sehen besser aus denn je. Die AZ suchte die Gründe
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Emmanuel Ceysson (25) spielt Harfe, aber nach Feierabend lümmelt er gern lässig auf dem Boden und lässt oben zum Kragenknopf mal so richtig die Sau heraus. Zu hören & sehen am 23. Januar 2011, 16.30 Uhr, Meistersingerhalle
Veranstalter Emmanuel Ceysson (25) spielt Harfe, aber nach Feierabend lümmelt er gern lässig auf dem Boden und lässt oben zum Kragenknopf mal so richtig die Sau heraus. Zu hören & sehen am 23. Januar 2011, 16.30 Uhr, Meistersingerhalle

NÜRNBERG - Begabt, gefragt und wunderschön: Klassische Spitzenmusiker sehen besser aus denn je. Die AZ suchte die Gründe

Gibt es ein uncooleres Instrument für einen Mann als die Harfe? E-Gitarre, das wirkt gut. Trompete auch. Aber Harfe – da kann man ja gleich im Tutu antreten. Es sei denn, man heißt Emmanuel Ceysson. Dann fläzt man sich lässig auf den Boden, knöpft das Hemd auf, die Fliege baumelt am Kragen. So wie Ceysson sehen heute fast schon alle Solisten aus, die jungen zumal. Sie blinzeln schelmisch von unten nach oben, zeigen zum Instrument viel Haut – und sehen immer wieder erstaunlich gut aus. Wie gibt’s das, dass alle Solisten hübsch sind? Wo sind die fantastischen Kartoffelnasen?

Nicht im Geschäft, meint Lucius Hemmer, Intendant der Nürnberger Symphoniker: „Eine gewisse Bühnentauglichkeit muss da sein“, sagt er, „die Medialisierung hat dazu geführt, dass das Publikum auch mit den Augen genießen will.“ Und Bühnentauglichkeit lässt sich definieren: Können plus Auftritt plus Optik. „Wenn ich zwei gleich gute Künstler habe, und einer ist ein richtiger Hingucker, dann nehme ich den“, sagt Hemmer, „alles andere zu behaupten wäre verlogen.“

Dazu kommt als weiterer Beauty-Booster: Der Solist ist heute wichtiger und kann daher mehr kassieren als vor 20 Jahren. „Sichere Orchesterkonzerte gibt’s nicht mehr“, seufzt Impresario Georg Hörtnagel (81). „30 Jahre lang war das Amadeus Quartett eine Bank, aber heute wissen Sie nur noch bei acht bis zehn Solisten: Die füllen meinen Saal bis zum letzten Platz.“

Exakt das beschreibt auch das Ziel vieler junger Solisten: der Aufstieg in die Riege der Blockbuster. Und in diesem Kampf zählt eben nicht nur das Talent, sondern auch das Aussehen, da ist Klassik nicht anders als Damentennis. „Abstoßend“, findet das Musikagent Egbert Zinner aus Hamburg und schimpft über die „Vanessa Maes im nassen T-Shirt“. Seine Klientin, die Pianistin Gabriele Martinez, guckt auch deshalb auf Fotos bewusst sachlich. Obwohl Zinner sich der neuen Möglichkeiten durchaus bewusst ist. Zwar würde er seiner hübschen Klientin nicht zum „Praline“-Cover raten: „Aber eine Story in der ,Bunten’ wäre denkbar, je nach Zusammenhang und Umfeld.“ Alsdann: Die Spiele sind eröffnet. Die AZ hat die schönsten Instrumentalisten gesammelt, die bald Nürnberg besuchen. Wählen Sie doch „The Next Topsolist“. mur

Die auffälligsten Instrumental-Beautys der kommenden Monate sehen Sie am Mittwoch in Ihrer Abendzeitung.

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