Nürnbergs neue S-Bahn: Noch ein Jahr Verspätung?

DB-Regio-Chef Norbert Klimt ist sauer auf Hersteller Bombardier – der Start 2011 ist gefährdet
Steffen Windschall |
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Norbert Klimt ärgert sich über den Hersteller Bombardier.
Berny Meyer Norbert Klimt ärgert sich über den Hersteller Bombardier.

NÜRNBERG Die Geduld von Bayerns Bahn-Chef Norbert Klimt ist erschöpft. In Sachen S-Bahn-Start samt all seiner Pannen gibt es „keine großen Neuigkeiten“ zu vermelden. Der Grund für die Pressekonferenz am Montag hatte eher mit Klimts Hutschnur zu tun, die langsam zu platzen droht. Denn entgegen aller Versprechungen des Herstellers Bombardier ist mittlerweile zu bezweifeln, dass die heiß ersehnten „Talent“-Züge heuer an den Start gehen.

Wenn die Umstellung zum Fahrplan-Wechsel im Winter nicht klappt, wären das über zwei Jahre Verzögerung! „Mit jedem Tag, den wir warten müssen, schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt“, gesteht Klimt. All die Konferenzen und Mahnungen („Die Hersteller müssen zuverlässiger werden“) scheinen nicht zu fruchten. Mit der Erstzulassung der „Talent“-Züge vor wenigen Wochen will er sich nicht zufrieden geben. Denn die deckt nur die so genannte Einfach-Traktion ab. Die DB benötigt aber auf dem mittel- und oberfränkischen S-Bahn-Netz Züge mit Mehrfach-Traktion. Außerdem, das empört Klimt besonders, sind die Züge nur auf eine Geschwindigkeit von 140 km/h zugelassen. „Bestellt haben wir aber 160 km/h“, grantelt er. „Würde ich einen Sportwagen bestellen, der statt der versprochenen 240 nur 180 Sachen schafft, kaufe ich das Auto nicht!“ Heißt übertragen auf den „Talent ET 442“: Die Bahn nimmt die lieferbaren Fahrzeuge nicht ab. Der Talent-Zug etwa, der derzeit zu Schulungszwecken im Gostenhofer DB-Werk steht, gehört nicht der Bahn, sondern weiter Bombardier.

Der Hersteller indes arbeitet mit Hochdruck daran, die strengen Auflagen des Eisenbahn-Bundesamts (EBA) zu erfüllen. Denn: Bombardier wird von der Bahn wegen der Ausfälle und Mega-Kosten (allein für die Doppel-Planungen) an die Kandare genommen. Über die Summe schweigt sich Klimt aus: „Das bewegt sich nicht im 100.000-Euro-Bereich“, scherzt er.

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