Nürnbergs nervigste Stau-Stelle: Warum tut sich am Westring nix?

Schuld ist der Bau der U-Bahn. Bis Herbst wird hier ein neuer Abwasserkanal verlegt
von  Abendzeitung

Schuld ist der Bau der U-Bahn. Bis Herbst wird hier ein neuer Abwasserkanal verlegt

NÜRNBERG Wenn im Nürnberger Untergrund neue Röhren für die U-Bahn gebuddelt werden, dann bleibt das auch über der Erde nicht ohne Folgen. Und meist sind es die Autofahrer, die unter den Bauarbeiten leiden müssen. Ab und zu auch etliche Kilometer von der eigentlichen U-Bahnbaustelle entfernt – zum Beispiel am Westring auf Höhe der GfK-Zentrale.

Seit fast einem Jahr quälen sich hier die Autos durch die Engstelle. So lange baut der Stadtentwässerungsbetrieb SUN hier schon an einem neuen Kanal. Und die Behinderungen werden voraussichtlich noch bis weit in den Herbst andauern.

Grund ist der Bau der U3 vom Friedrich-Ebert-Platz zum Nord-Klinikum. Die U-Bahn wird hier zwar erst in einigen Jahren gebaut. Aber bereits jetzt muss im Untergrund Platz für Tunnelröhren geschaffen werden. Und deshalb, so ein SUN-Sprecher, muss das Abwassersystem im Bereich Klinikum, Heimerich- und Hufelandstraße neu ausgerichtet werden: statt nach Osten wie bisher nun in den Südwesten. „Der neue Kanal läuft parallel zum Westring Richtung Muggenhof und mündet dort in den großen Pegnitztalsammler, der das Abwasser dann in die Kläranlage leitet“, so der SUN-Sprecher.

600 Meter Betonröhren, 1,40 Meter dick

Dazu wird derzeit eine 600 Meter lange Leitung aus Betonröhren mit 1,40 Metern Durchmesser unterirdisch verlegt. Eine Fräse frisst sich durch den Boden. Anschließend werden Rohrsegmente in den Boden gedrückt. So arbeiten sich die Rohr-Bauer langsam Richtung Heimerichstraße vor. Kosten: vier Millionen Euro.

„Der Vorteil ist, dass wir nicht die gesamte Strecke aufgraben müssen, was zu noch größeren Behinderungen geführt hätte“, so der Sprecher. Dafür bleibt die zentrale Baustelle am Westring länger bestehen. „Aber ab Oktober wird es hier wieder freie Fahrt geben“, sagt er. Allerdings müssen sich die Autofahrer und Anwohner dann im Bereich rund ums Klinikum auf Behinderungen durch weitere Kanalbauarbeiten einstellen. mir

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