Nürnbergs kaputteste Familie vor Gericht

Versuchter Mord, Kindesmissbrauch, Inzest: Karin R. (38) und ihr Ältester Mark (19) auf der Anklagebank.
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Bestritt die Tötungsabsicht: Mark (19) mit Verteidiger Peter Hoffmann, fühlte sich angeblich von seinem jüngeren Bruder Michael (18) provoziert, wie der Angeklagte in einer kurzen Erklärung bekannt gab..
Berny Meyer 3 Bestritt die Tötungsabsicht: Mark (19) mit Verteidiger Peter Hoffmann, fühlte sich angeblich von seinem jüngeren Bruder Michael (18) provoziert, wie der Angeklagte in einer kurzen Erklärung bekannt gab..
Bestritt die Tötungsabsicht: Mark (19) fühlte sich angeblich von seinem jüngeren Bruder Michael (18) provoziert, wie der Angeklagte in einer kurzen Erklärung bekannt gab..
Berny Meyer 3 Bestritt die Tötungsabsicht: Mark (19) fühlte sich angeblich von seinem jüngeren Bruder Michael (18) provoziert, wie der Angeklagte in einer kurzen Erklärung bekannt gab..
Die Mutter hat laut Anklage die geladene Armbrust bereitgestellt – als tödliche Waffe.
Berny Meyer 3 Die Mutter hat laut Anklage die geladene Armbrust bereitgestellt – als tödliche Waffe.

Versuchter Mord, Kindesmissbrauch, Inzest: Karin R. (38) und ihr Ältester Mark (19) auf der Anklagebank.

NÜRNBERG Das ist wahrscheinlich Nürnbergs kaputteste Familie: Michael (18) hat Mutter Karin R. (38) und Bruder Mark (19) wegen Inzests angezeigt, letzteren auch noch wegen Missbrauchs seiner Halbschwester (7)! Dafür entging der Junge nur knapp dem Tod: Aus Rache wollten die Angezeigten den „Verräter“ mit einer Armbrust erschießen. Doch gestern im bizarren Mordversuchs-Prozess verweigerte der Schüler überraschend die Aussage...

Dabei ist Kronzeuge Michael auch kein Kind von Traurigkeit: Er wurde selbst erst kürzlich aus der Haft entlassen – und verschwieg auch seine Anschrift. Ungewöhnlich auch: Der Schüler erschien mit Wachleuten als Begleitschutz im Saal. Die Justiz hatte eine Schlägerei zwischen den Brüdern befürchtet.

Michael erwischte Mutter und Bruder beim Sex im Keller

So weit kam es aber nicht. Michael erklärte, dass er „leider“ mit den Angeklagten verwandt sei – und beschrieb die ekelhaften Details des Falles: Mitte Dezember 2007 zeigte er Bruder und Mutter wegen Inzests an, nachdem er sie angeblich beim Sex im Keller erwischte, wo sie auch Armbrustschießen übten. Zwei Monate später bestellte die Mutter den Sohn dann in die Wohnung am Plärrer.

Dort kam es zu einem Streit, weil sich Michael weigerte, die Anzeigen zurückzunehmen. Da sollen ihm die Angeklagten gedroht haben, dass er nicht mehr lebend aus der Wohnung herauskomme: „Ich mach’ dich fertig“, soll der Schütze zu seinem Bruder gesagt haben. Dieser wiederum stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor ihn und forderte ihn auf, zu schießen. „Das hat mich zornig gemacht. Nur deshalb habe ich abgedrückt. Ich wollte nur, dass er uns in Ruhe lässt“, sagte Mark. „Es war nicht geplant, Michael zu töten“, so auch die Mutter.

Der Vater der Brüder beging Selbstmord

Die Vorgeschichte der Tat ist tragisch: Der Vater der Brüder beging Selbstmord, als der größere gerade zwei Jahre alt war. Die Mutter flüchtete ins Ausland, die Kinder kamen zunächst zum Großvater. Als auch dieser sich das Leben nahm, landeten die beiden erst bei einer Pflegefamilie und dann im Heim. Dann kehrte die Mutter zurück.

Der Armbrustpfeil prallte damals an Michaels Brustbein ab. Kurz darauf stand die Polizei vor der Tür. Sie wurde von seiner Freundin gerufen, die vor der Wohnung alles am Handy mitangehört hatte. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. cis

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