Nürnbergs Händler hoffen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft
Optimismus trotz Krise: Zum Fest wird an fast nichts gespart. Vermuten zumindest die Konsum-Experten von der GfK...
NÜRNBERG „Morgen, Kinder, wirds was geben, morgen werden wir uns freu’n!“: Was Kindern schon seit 200 Jahren versprochen wird, gilt 2008 erst recht. Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise wird vor Weihnachten wieder kräftig für die Lieben eingekauft.
Darauf haben sich zumindest die Händler in Nürnberg eingestellt. Viele erwirtschaften in diesen sechs Wochen ein Viertel des Jahresumsatzes – beim Spielwarenhändler Toys ,R’ Us sogar bis zu einem Drittel. Umso besorgter ist Lisa Pietsch (30), stellvertretende Marktleiterin der Nürnberger Filiale in der Trierer Straße, über den langsamen Start 2008: „Im Vergleich zum Vorjahr ist es zwar nicht schlechter geworden. Aber vor zwei Jahren war deutlich mehr los“, stellt sie fest. Sie befürchtet, dass die momentane Finanzkrise auch Auswirkungen auf die Spielwarenbranche haben wird: „Bei den Kindern spart man zuletzt. Aber es werden vermutlich weniger Geschenke gekauft – dann bekommen sie eben nur eines und nicht zwei.“
Wolfgang Twardawa, Experte beim größten deutschen Marktforscher, der GfK in Nürnberg, schätzt die Situation positiver ein. Denn: „Für die meisten Verbraucher ist die Finanzkrise nicht real.“ Ähnliches erlebte er schon beim Börsencrash von 2001: „Damals haben die Leute gesagt: ,Wir lassen uns das schöne Weihnachtsfest nicht von der Krisenstimmung verderben’.“
Bernd Ohlmann, Sprecher des Landesverbandes des Bayerischen Einzelhandels betont: „Auch wenn dunkle Wolken am Weihnachtshimmel aufgezogen sind, sind wir zuversichtlich und erwartungsfroh.“ Bei Karstadt in Nürnberg gibt man dagegen lieber noch keine Prognosen ab. „Bis jetzt ist das Geschäft ganz normal angelaufen“, meint Pressesprecher Michael Scheibe (53). Die Filiale in der Karolinenstraße bereitet sich schon mal mit vielen Sonderaktionen auf das Weihnachtsgeschäft vor. Erfreulich für die Kleinen: Weihnachtsmänner und Engelchen verteilen dort sogar kleine Geschenke.
Herbert Bork (46), Geschäftsführer des Nürnberger Media-Marktes in der Virnsberger Straße freut sich sogar schon auf das Weihnachtsgeschäft: „Bisher läuft es gut, und alle Erwartungen scheinen sich zu erfüllen.“ Bork sieht einen Trend „hin zu qualitativ hochwertigeren Geschenken“ wie Notebooks oder Flachbildschirmen. „Ob das Geschenke oder Selbstkäufe sind, wage ich nicht zu beurteilen“, meint er lachend. Für Unentschiedene hat er auch einen Tipp parat: „Eine Geschenkkarte! Dann können sich die Empfänger einfach selbst das Passende aussuchen.“ StS
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