Nürnbergs dreistester Dieb – bei Aldi lebenslanges Hausverbot!

Die Überwachungs- Kamera überführte den 61-jährigen Reinhard W.: Er klaute zig Mal allein bei diesem Discounter.

NÜRNBERG Rein in den Laden, schnell die Tasche mit Lebensmitteln vollstopfen und dann nichts wie raus – aber nicht durch die Kassenzone, sondern durch den Eingang. Mit dieser Masche kam Reinhard W. (61) nicht nur des Öfteren zu kostenlosen Mahlzeiten samt Verdauungsschnaps. Sondern auch immer wieder in den Knast. Jetzt stand der wohl hartnäckigste Ladendieb Nürnbergs erneut vor dem Nürnberger Amtsgericht.

Zwei Mal binnen zwei Monaten war er allein in diesem Jahr mit seinem Trick in einer Aldi-Filiale in der Nürnberger Südstadt erwischt worden. Und dass, obwohl er wegen zahlreicher ähnlicher Vorfälle bereits seit einem Jahr von der Firmenleitung Hausverbot erhielt – und zwar lebenslang für alle Aldi-Filialen weltweit. Es störte den seit drei Jahren arbeitslosen Mann nicht.

Selbst der Ladendetektiv war baff, als er Reinhard W. auf dem Bildschirm der Überwachungskamera auftauchen sah, denn er hatte ihn schon vor Jahren in anderen Filialen wegen Diebstahls überführt. Und jetzt also erneut im Juni 2008: Da nahm der Kunde gerade seelenruhig in Gang 1 Waren für 30 Euro aus den Regalen, stopfte sie in Jackentaschen und einen Einkaufsbeutel und verschwand blitzschnell nach draußen, ehe der Detektiv ihn festnehmen konnte. Doch die aufgenommenen Videoaufnahmen waren eindeutig. Bei Bibber-Temperaturen wurden sie im Saal 28 vorgeführt, denn die Heizung war hier ausgefallen.

Eine eisige Miene zeigte auch der Angeklagte, der zu den neuen Vorwürfen schwieg. Dafür sprach sein Lebenslauf Bände. 41 Vorstrafen kassierte er in 42 Jahren zwischen Weiden, München und Nürnberg, großteils wegen Ladendiebstahls. Aber auch wegen Betrugs saß Reinhard W. jahrelang schon im Knast. Richterin Heidi Dünisch verurteilte den Abgebrühten jetzt zu acht Monaten Haft. cis