Nürnberger vermietet Zimmer für schnelle Sex-Abenteuer!

X-beliebiger Puff oder "Kuschelnest"? Aufregung um den Service fürs heimliche Schäferstündchen in der Südstadt.
von  Abendzeitung

X-beliebiger Puff oder "Kuschelnest"? Aufregung um den Service fürs heimliche Schäferstündchen in der Südstadt.

NÜRNBERG Aufregung um einen frivolen Sex-Service, den ein örtlicher Unternehmer seit Kurzem anbietet – und dafür ungeniert Werbung macht: Die einen empören sich über die Nürnberger Seitensprung-Zimmer. Die anderen finden das unmoralische Angebot gut. Die AZ hat den Betreiber getroffen...

Arno Werner (42) vermietet die Zimmer. Er freut sich über die derzeitige Kälte. Denn im Sommer haben seine Kunden Ausweichmöglichkeiten, liegen lieber auf einer lauschigen Waldlichtung und frönen dem Outdoor-Sex. Ist es kalt, brauchen sie für einen heimlichen Quickie ein Dach über dem Kopf. „Es werden immer mehr“, sagt Werner stolz.

„Wenn ich’s nicht mache, macht’s ein anderer“

Arno Werner heißt anders. Seine Freunde wissen nicht, was er tut. „Ich sage immer nur, dass ich Räume vermiete.“ Zu welchem Zweck, verrät er nicht. Aus Angst, dass sich jemand aufregt? Mit Moral begründet er seine Verschwiegenheit jedenfalls nicht. „Wenn ich es nicht mache, macht’s halt ein anderer.“

Die Idee zum Seitensprung-Zimmer kommt aus der Schweiz. In Bayern sind erst drei Leute auf den Trend aufgesprungen, heimlichen Pärchen einen Ort für Schäferstündchen zur Verfügung zu stellen. Mit der Wohnung in der Südstadt hat Werner so einen Platz gefunden. Die 100 Quadratmeter waren schon vorher ein Bordell. Auf Sex-Seiten im Internet wirbt Werner. Wer Kontakt zu ihm haben will, erhält die Daten per Mail (kuschelnest-nbg@gmx.de). Erst dann gibt’s die Adresse. „Die Gefahr, dass ein gehörnter Ehemann hier aufkreuzt, ist einfach zu groß“, erklärt Werner die Diskretion. Das Modell funktioniert seit eineinhalb Jahren. „Noch ist keiner aufgeflogen!“

Aus dem erotischen Geheimnis anderer Menschen macht er Geld. Wem ein Hotel zu unsicher ist, wer weder mit der EC-Karte eine Spur legen, noch einen falschen Namen einsetzen will, ist bei Arno Werner richtig. Der Mann kassiert cash und kontrolliert nur, ob die Zimmer nach dem Sex wieder leer sind.

In der Wohnung in der Südstadt hat er drei Zimmer. Sie alle sind auf etwa 28 Grad geheizt. „Allein für die Heizung zahle ich rund 200 Euro im Monat.“ Zentraler Punkt in allen drei Räumen sind die Betten, dekoriert mit Lichterketten, Lurex-Tüchern. Kissen, Kitsch, Kondome, Kleenex – es sieht aus wie in einem x-beliebigen Puff. Per Gesetz ist es auch nichts anderes. Auch die „Sitte“ von der Polizei schaute hier schon vorbei. „Die hatten aber nichts zu beanstanden.“

Gag zum Valentinstag: Ehepaare dürfen eine Stunde gratis

Die Kundenzahl schwankt. „Mal kommt nur ein Paar, dann sind es zehn am Tag.“ Während der Spielwarenmesse, „auch Samstag und Sonntag“, waren es um die 13 Buchungen pro Tag. Das ist ungewöhnlich für ein Wochenende. Denn Samstag und Sonntag bleibt der verheiratete Familienvater meist brav zuhause bei Frau und Kind.

Für eine Stunde verlangt Werner 30 Euro, für zwei 40, für drei 50. Wer mag und kann, darf länger. Auch über Nacht. Dusche, Handtücher und alkoholfreie Getränke sind inbegriffen.

Pro Belegung gibt’s frische Bettwäsche. „Reich wird man nicht“, meint Werner, der selbst putzt. „Ich komme aber klar.“ Das Geschäft scheint gut genug zu laufen, dass er in einem Bungalow in Nürnberg noch weitere vier Zimmer anbietet, samt Sado-Maso-Stube. Alles Raucherzimmer, gelüftet wird nur selten – es muss für die nächsten Kunden ja warm bleiben.

Übrigens: Zum Valentinstag macht Arno Werner seinen Kunden ein Geschenk. Um ungestörte Stunden in neuer Umgebung zu erleben, ist die erste Stunde umsonst. Ausnahmsweise gilt das Angebot nur für Paare, die verheiratet sind – miteinander! sw

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