Nürnberger Taxi-Räuber: Messer-Mord im Knast!
Igor S. (36) war in der JVA Straubing an einer blutigen Fehde unter Gefangenen beteiligt und spielte beim Mord eine zentrale Rolle.
NÜRNBERG Als Igor S. (36) im März vor dem Nürnberger Landgericht der Prozess gemacht wurde, herrschte Alarmstufe Rot. Der Russlanddeutsche mit dem langen Vorstrafenregister galt schon damals als hochgradig gefährlicher und unberechenbarer Verbrecher. Das hat sich jetzt erneut bewahrheitet. Igor S., ehemals Soldat der Roten Armee, ist in einen brutalen Mord im Gefängnis von Straubing verwickelt.
In der vergangenen Woche war es nach der routinemäßigen Öffnung der Zellen zu einer schweren Randale von Häftlingen gekommen. Zehn aus Russland stammende Gewalttäter, die alle zu langen Haftstrafen verurteilt worden waren, gingen mit brutaler Gewalt aufeinander los. Trotz der strengen Kontrollen, die in Bayerns größter Haftanstalt herrschen, hatten sich die Randalierer mit Messern bewaffnet.
Ein zweiter Häftling (40) überlebte schwer verletzt
Ein 34 Jahre alter Häftling überlebte die Auseinandersetzung nicht. Mehrere Messerstiche hatten lebenswichtige Organe zerfetzt. Er starb kurz nach seiner Einlieferung in einem Regensburger Krankenhaus. Ein zweiter Häftling (40) überstand die Gewaltorgie schwer verletzt. „Wir können noch nicht sagen, wer die tödlichen Messerstiche führte“, sagte ein Sprecher der Straubinger Staatsanwaltschaft zur AZ. Sicher ist aufgrund der Ermittlungen jedoch, dass Igor S. bei der blutigen Fehde eine zentrale Rolle spielte.
Die Chancen für den kahlköpfigen Kriminellen, das Gefängnis jemals wieder verlassen zu dürfen, waren bereits nach seinem letzten Auftritt vor dem Nürnberger Landgericht nicht sehr hoch. Richter Thomas Gruber hatte ihn wegen eines bewaffneten Überfalls auf einen Taxifahrer zwar „nur“ zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt, aber auch noch die anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet. Igor S. saß bereits vorher langjährige Haftstrafen wegen diverser Gewaltdelikte ab. Außerdem ist er schwer vom Heroin abhängig. Bevor er den Taxifahrer überfiel, war er in einem psychiatrischen Krankenhaus in Regensburg untergebracht. Zusammen mit einem weiteren Insassen hatte er jedoch einen Wärter niedergeschlagen und war geflohen.
In der Urteilsverkündung erklärte Richter Thomas Gruber: „Das Gericht muss die Allgemeinheit vor derart gefährlichen und gewaltbereiten Tätern schützen. Ob Sie jemals wieder aus dem Gefängnis kommen, hängt ganz von Ihnen ab. Sie müssen Pluspunkte hinter Gittern sammeln.“ Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. H. Reister
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