Nürnberger Promis erinnern sich an den 1. Schultag

Sie haben für die AZ auch in ihren Foto-Alben gekramt. Heute werden 3900 Nürnberger Kids eingeschult.
NÜRNBERG Heute ist es wieder soweit: Für rund 3900 Nürnberger Kinder beginnt der Ernst des Lebens. Denn sie werden eingeschult! Jetzt geht es darum, Lesen und Schreiben zu lernen, neue Freundschaften zu schließen und sich daran zu gewöhnen auch mal still zu sitzen. Doch erst einmal gilt es, den ersten Schultag zu überstehen. Da musste jeder schon durch. Auch die Nürnberger Promis konnten sich nicht vor ihrer Einschulung drücken – selbst wenn das der ein oder andere vielleicht gerne gewollt hätte...
Dirk von Vopelius, Präsident der Industrie- und Handelskammer, wurde 1961 in der Nürnberger Thusneldaschule eingeschult – und hasste seinen langen Schulweg! Er war jeden Morgen eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs. Der heutige Unternehmer würde auch manches andere aus seiner „kurvenreichen“ Schulkarriere lieber vergessen. Doch obwohl er die zehnte Klasse wiederholen musste, ist er heute sehr erfolgreich. „Ich war unflätig und faul, das hat sich zum Glück geändert“, erzählt er.
Gregor Lemke schildert den ersten Schultag 1968 in Garmisch-Partenkirchen als traumatisches Erlebnis. „Jedes Kind bekam zur Einschulung einen Ring mit dem Partenkirchner Wappen, und ich trug ihn ganz stolz. Aber dann hat mir so ein Bauernlackel die Hand geschüttelt und mir die Finger mit dem Ring zusammengedrückt. Das war sehr schmerzhaft“, erinnert sich der Chef des Nürnberger „Bratwurst Röslein“. Den Ring hat er heute noch. Die ganze Einschulungszeremonie hat der Wirt als „sehr bayerische Angelegenheit mit viel Blasmusik und Gesang“ in Erinnerung. „Da wurde den Schülern quasi schon am ersten Tag der Marsch geblasen.“
Johanna Heller, Nürnberger Christkind, hat die Schulzeit gerade erst hinter sich gebracht. Dieses Jahr hat die 18-Jährige ihr Fachabi an der Montessori-Fachoberschule in Nürnberg gemacht. „Vor meiner Einschulung war ich Feuer und Flamme“, erinnert sie sich. „Ich habe aber ziemlich schnell gemerkt, dass man gar nicht immer das lernen darf, was einen besonders interessiert.“ Es folgten Hochs und Tiefs. Die letzten zwei Jahre seien dann aber doch wie im Flug vergangen: „Schade? Ein bisschen...“
Markus Söder, bayerischer Umweltminister, wurde 1973 in der Dunantschule in Großreuth bei Schweinau eingeschult. Besonders gut gefiel ihm seine mit vielen Süßigkeiten gefüllte Schultüte. Allerdings war sich Klein-Markus nicht darüber im Klaren, dass er mehr als einen Tag zur Schule gehen würde. Der CSU-Politiker war in der Grundschule ein braver Schüler. „Später“, erinnert er sich, „in der 8. Klasse, ging es mir wie dem Club – permanent abstiegsgefährdet.“ Das Abitur hat er dann aber doch mit der Super-Note 1,3 abgelegt.
Ulrich Maly, Nürnberger Oberbürgermeister, wurde 1966 in der Grundschule Amberger Straße eingeschult. „Ich denke, meine Seelenlage hat sich nicht groß von der der meisten Erstkläßler unterschieden: Es war die Mischung aus Stolz darauf, in der Schule zu sein und Angst vor dem, was einen da wohl erwarten würde.“ Zum Glück kamen die Spielkamreaden von der Straße in die gleiche Klasse mit 43 (!) Kindern. Maly: „Das soziale Umfeld hat gestimmt!“
Dominic Armbrüster, Nürnberger Mode-Lady, hat nur gute Erinnerungen an den ersten Schultag: „Ich war einfach happy, weil ich schon mit sechs Jahren begriff, dass jetzt ein ganz neuer Lebensabschnitt begann.“ Dass die Mode ihr Leben bestimmen würde, zeichnete sich schon damals ab: Klein-Dominic hatte bereits mit sechs Jahren das erste Kleid für ihre Barbiepuppe genäht.
Die Promis haben aber nicht nur in ihren Erinnerungen gekramt – sondern auch in ihren Foto-Alben. Mehr Schnappschüsse gibt's in der Printausgabe der Abendzeitung.
Nina Nitschke