Nürnberger Politiker musste am Spielplatz heiraten...

Trauung mit Hindernissen: Standesbeamter hatte den falschen Schlüssel dabei. Bernd Fett (CSU) und seine Frau Kirsten gaben sich Ja-Wort dann unter unter freiem Himmel. Die Ehe ist gültig.
von  Abendzeitung
Ja, ich will: CSU-Politiker Bernd Fett und seine Frau Kirsten.
Ja, ich will: CSU-Politiker Bernd Fett und seine Frau Kirsten. © Bischof&Broel

Trauung mit Hindernissen: Standesbeamter hatte den falschen Schlüssel dabei. Bernd Fett (CSU) und seine Frau Kirsten gaben sich Ja-Wort dann unter unter freiem Himmel. Die Ehe ist gültig.

NÜRNBERG Es war alles so schön vorbereitet. Die weiße Kutsche stand vor dem Tucher-Schloss, die Rösser waren geschmückt, und die Hochzeitsgesellschaft wartete gespannt. Braut und Bräutigam wollten sich in romantischer Umgebung das Ja-Wort geben – und dann drohte die Hochzeit zu platzen! Ein Albtraum für jedes Brautpaar, den jetzt den Nürnberger Politiker Bernd Fett erlebt hat...

Der 52-Jährige Handwerksmeister und Chef eines mittelständischen Unternehmens (100 Mitarbeiter) saß viele Jahre für die CSU im Nürnberger Stadtrat. 2008 zog er sich nach einem Streit mit der Fraktion aus dem Gremium zurück. Er hatte nun mehr Zeit für seine Firma – und für sein Privatleben. Jetzt wollte er seine Lebensgefährtin Kirsten (49) heiraten.

„Wir hatten den Termin um 9 Uhr im Tucherschloss gebucht“, erzählt er. 180 Euro Extragebühr hat er für den außergewöhnlichen Trauungsort bezahlt. „Doch der Standesbeamte hatte den falschen Schlüssel dabei. Wir kamen nicht ins Schloss.“ Was tun? Der Beamte schlug vor, ins Standesamt zu fahren. „Doch das wollten wir nicht. Das wäre mit der Kutsche und den ganzen Gästen viel zu aufwändig gewesen“, sagt der Bräutigam.

Weil das Wetter so schön war, schlug Fett vor, doch einfach unter freiem Himmel zu heiraten. Der Standesbeamte hatte keine Bedenken. Also fand die Zeremonie auf dem Spielplatz hinter dem Tucher-Schloss statt. Mit Schaukeln, Wippen und Rutschen im Rücken standen die Brautleute vor dem Beamten und gaben sich das Ja-Wort.

„Es war eine festliche Zeremonie, die man nie vergisst“, erinnert sich der Ehemann. „Und auch die Gäste waren begeistert. So eine beeindruckende Feier hatten sie wohl noch nie erlebt.“ Auch wenn der Eheschluss unter freiem Himmel stattfand, ist er gültig: „Das hat mir der Standesbeamte versichert“, so Fett.

Nach der Spielplatz-Trauung ging’s mit der Kutsche zur Feier nach Kraftshof. Die Stadt hat sich inzwischen entschuldigt – und die Fetts zu einem Essen im Hirsvogelsaal eingeladen. Michael Reiner

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