Nürnberger Messerstecher: Haftbefehl wegen versuchten Mordes

Gegen den Mann, der am vergangenen Wochenende brutal mit einem Messer attackiert hat, wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen. Er schweigt weiter zu den Vorwürfen - doch die Beweislast ist erdrückend.
dpa/AZ |
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Ein Karte des Nürnberger Stadtteils St. Johannis mit den Markierungen der Tatorte und des Festnahmeorts des Verdächtigen.
picture alliance/Daniel Karmann/dpa Ein Karte des Nürnberger Stadtteils St. Johannis mit den Markierungen der Tatorte und des Festnahmeorts des Verdächtigen.

Nürnberg - Gegen den festgenommenen mutmaßlichen Messerstecher von Nürnberg ist Haftbefehl wegen versuchten Mordes in drei Fällen erlassen worden. Der 38-Jährige schwieg auch vor dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Nürnberg zu den Vorwürfen, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Der Deutsche soll am Donnerstag vergangener Woche drei Frauen im Alter von 26, 34 und 56 Jahren niedergestochen haben. Alle drei Opfer wurden am Oberkörper schwer verletzt - zwei der Frauen waren zeitweise in Lebensgefahr. Das Motiv sei weiter unklar, hieß es.

Nürnberger Messerstecher wurde mit Tatwaffe aufgegriffen

Der gebürtig aus Sachsen-Anhalt stammende Mann sitzt seit vergangenem Freitag wegen Diebstahls in Untersuchungshaft. Er hatte versucht, in einem Geschäft ein Käsemesser zu stehlen.

Eine Polizeistreife hatte den mehrfach vorbestraften Mann ohne festen Wohnsitz in der Nähe der Tatorte im Stadtteil St. Johannis festgenommen. Auf ihn hatten die Beschreibungen der Opfer sowie von Zeugen gepasst. Außerdem hatte er die Tatwaffe dabei - ein Messer. Für die Ermittler erhärtete sich der Tatverdacht unter anderem durch DNA-Spuren eines Opfers an dem Tatmesser.

Die ursprüngliche Vermutung, dass der Festgenommene auch mit Attacken in München im Zusammenhang steht, erhärtete sich derweil nicht. Im Zuge der Ermittlungen wurde routinemäßig von der Kripo überprüft, ob der 38-Jährige auch für weitere Gewaltverbrechen als Täter in Frage kommt. Deshalb wird die DNS des 38-Jährigen aus der Obdachlosenszene mit den im Polizeicomputer gespeicherten Datensätzen verglichen.

Zwei Münchner Verbrechen kamen in Frage

In München gab es gleich zwei Verbrechen, für die der Mann als Täter in Frage gekommen wäre. Zum einen der sogenannte Isar-Mord. Im Mai 2013 wurde an der Isar der Ingenieur Domenico L. (31) von einem Mann erstochen. Der Täter hatte zuvor die Verlobte des Opfers grundlos beleidigt und angespuckt. Der Mörder entkam unerkannt. Er hatte sich bei der Tat an der Hand verletzt, deshalb hat die Polizei seine DNS.

Das zweite Verbrechen liegt erst wenige Wochen zurück. Ende November wurde eine Frau abends in der Hochstraße von einem Mann überfallen, ausgeraubt und mit einem Messer schwer verletzt. Die 31-Jährige leistete keinen Widerstand und übergab ihm Geld, trotzdem stach er zu. Der Täter entkam unerkannt.

Ein DNS-Abgleich verlief nach Polizeiangaben in beiden Fällen negativ. 

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