Nürnberger Menschenrechtspreis für Gewerkschafter in Bangladesch

Der alle zwei Jahre vergebene Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg geht 2015 an den Textilgewerkschafter Amirul Haque Amin aus Bangladesch.
Nürnberg - Das habe am Montag die Jury unter Vorsitz des Nürnberger Oberbürgermeisters Ulrich Maly (SPD) beschlossen, teilte die Stadt mit. Mit der Auszeichnung würdige man die "Hartnäckigkeit und Unerschrockenheit" des 53-Jährigen im Kampf für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter in seinem Land, begründete die Jury die Preisvergabe.
Die Auszeichnung, die im kommenden Jahr bei einem Festakt in der Nürnberger Oper überreicht werden soll, ist mit 15 000 Euro dotiert. Amin ist nach Angaben der Stadt Präsident und Mitbegründer der Nationalen Gewerkschaft der Textilarbeiter (NGWF). Die Arbeitnehmervertretung kämpfe seit 1984 gegen die katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie des Landes. So hatte die Gewerkschaft noch vor der Einsturzkatastrophe in der Hauptstadt Dhaka im April 2013 große Modeunternehmen zu einer Vereinbarung über einen verbessertem Brandschutz und mehr Gebäudesicherheit gedrängt.
Bei dem Einsturz des Rana Plaza Gebäudes in Dhaka im vergangenen Jahr kamen 1135 Arbeiterinnen und Arbeiter ums Leben, mehr als 2000 wurden verletzt. Amin werde wegen seines Engagements immer wieder angefeindet, hieß es weiter.