Nürnberger Faschingsprinz sitzt wegen Drogen-Schmuggels in U-Haft.

Dem Nürnberger Fastnachtsprinz Oliver I. wird Kokainschmuggel vorgeworfen. Im Festausschuss herrscht Fassungslosigkeit.
von  AZ,dpa
Oliver I. und Prinzessin Assol I.: Der Prinz sitzt in U-Haft.
Oliver I. und Prinzessin Assol I.: Der Prinz sitzt in U-Haft. © Facebook/FestausschussNürnbergerFastnacht

Nürnberg - Seit vergangenem Freitag sitzt der Nürnberger Faschingsprinz wegen des Verdachts auf Kokainschmuggel in Untersuchungshaft. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Montag. Der 36-Jährige war erst Anfang Januar als Faschingsprinz inthronisiert worden.

Die Ermittler werfen dem verheirateten Nürnberger vor, mehrere Hundert Gramm Kokain aus Spanien nach Deutschland geschmuggelt zu haben. Das Rauschgift sei Ende vergangener Woche bei einer gezielten Polizeikontrolle in seinem Wagen entdeckt worden, berichtete eine Sprecherin der Anklagebehörde. Einzelheiten wollte sie nicht nennen.

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In Sicherheitskreisen hieß es, der Nürnberger habe schon länger im Visier der Ermittler gestanden. Es gebe Hinweise, dass der 36-Jährige bereits mehrfach Drogen geschmuggelt habe. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte sich aus ermittlungstaktischen Gründen dazu nicht äußern.

Der Prinz war erst seit Januar im Amt

Der Festausschuss Nürnberger Fastnacht hatte den Mann im November 2016 zum Faschingsprinzen, seine Ehefrau zur Faschingsprinzessin gekürt. Die Inthronisation fand am erst am 8. Januar statt. Entsetzt und sprachlos zeigte sich unterdessen die Vorsitzende des Festausschusses Nürnberger Fastnacht, Angelika Wimmer. "Da bin ich jetzt fertig und finde keine Worte", sagte Wimmer, die von der Nachricht von der Inhaftierung des Fastnachtsprinzen völlig überrascht wurde.

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Aufgefallen sei ihr, dass Prinzessin Assol I. bei einer Karnevalsveranstaltung am Sonntagabend unbegleitet aufgetreten sei. Für das Fernbleiben des Prinzen seien "persönliche Gründe" genannt worden. "Das kommt immer mal vor", sagte Wimmer. Deswegen sei sie nicht überrascht gewesen.

Unklar war am Montag im Ausschuss, wie es nun weitergeht.  "Ich muss jetzt erst mal telefonieren", so Wimmer. Einen neuen Prinzen zu benennen, dafür sei es inzwischen zu spät, stellte sie klar. Programme mit Namen und Fotos des Prinzenpaars stünden kurz vor dem Druck. Auch Verträge mit Veranstaltern über Auftritte des Paars seien längst unterzeichnet.

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