Nürnberger Bratwursthaus soll die halbe Welt erobern

Eine neue Gastro-Kette eröffnet Mitte Juni ihr erstes Haus in der Königstraße. Geplant sind 50 Filialen in zehn Jahren in Toplagen. Gegrillt wird über Buchenholzfeuer. Das Bier kommt aus Kulmbach
von  Michael Reiner
Der Grill mit offenem Buchenholzfeuer steht zentral im Raum, der in allen Filialen gleich aussehen soll.
Der Grill mit offenem Buchenholzfeuer steht zentral im Raum, der in allen Filialen gleich aussehen soll. © Original Nürnberger Bratwursthaus

 

NÜRNBERG André Rossnagel ist Projektentwickler und kommt viel rum. Als er in der bulgarischen Hauptstadt Sofia einen Stand sah, an dem Thüringer Bratwürste verkauft wurden, hatte er die Idee: „Das müsste es mit Nürnberger Bratwürsten auch geben. Denn außerhalb der Stadt gibt es ja keine Möglichkeit, eine gescheite Bratwurst zu bekommen.“ Das soll sich bald ändern.

Rossnagel will mit seinem „Original Nürnberger Bratwursthaus“ die halbe Welt erobern! Und so auch für Stadt und die Region werben. „Das geht am besten über den Gaumen und durch den Magen!“ Den Anfang machen er und sein Partner, der Unternehmensberater Joe Mengwasser, mitten in Nürnberg. In der Königstraße eröffnen sie Mitte Juni in einem Teil des alten Woolworth-Ladens das erste ihrer Bratwursthäuser (60 Plätze innen, 50 draußen). In zehn Jahren soll es schon 50 Filialen in Deutschland und angrenzenden Ländern geben. Sie sind alle nach einem einheitlichen System aufgebaut und gestaltet. „Dadurch können wir die Qualität der Produkte und des Service garantieren“, sagt Mengwasser.

"Jeder Restaurantleiter muss in Nürnberg gewesen sein"

Im Mittelpunkt des Konzepts, das auch den Segen des Wurst-Schutzverbands hat, steht die Bratwurst. „Wir bekommen unsere Ware von Schlütter’s“, sagt Rossnagel. Ob die Würste vorgebrüht oder roh auf den Grill kommen, muss noch getestet werden. Klar ist dagegen, dass sie über einem Buchenholzfeuer gegart werden. Der Grill steht zentral im Gastraum. So wie beispielsweise beim Bratwursthäusle. „Aber wir sind keine Konkurrenz zu Herrn Behringer“ sagt Rossnagel, der als gebürtiger Nürnberger dort schon viele Würste gegessen hat. Das neue Bratwursthaus in der Königstraße wird Ausbildungs- und Vorbildbetrieb für die Kette, die ihre Objekte in den Toplagen der Innenstädte ansiedeln wird. In der Zentrale in Nürnberg (inklusive Expansionsabteilung; Mengwasser: „Wir haben Firmen in Osteuropa und den USA!“) arbeiten zehn Angestellte. In der Filiale sind es rund 25. „Jeder Restaurantleiter muss in Nürnberg gewesen sein. Er muss die Burg gesehen haben und das Lebensgefühl der Stadt kennen“, sagt Rossnagel. „Schließlich wollen wir die traditionellen Werte Nürnbergs in die Welt bringen.“

Und die kulinarischen: Dazu gehören neben den Bratwürsten (auch Saure Zipfel und Drei im Weckla), Sauerkraut, Kartoffelsalat, Meerrettich und Brezen. Das Bier kommt nicht aus Nürnberg. Rossnagel: „Nach einer neutralen Verkostung haben wir uns für Mönchshof aus Kulmbach entschieden. Das Kellerbier im Steinkrug passt optimal zu uns!“

 

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