Nürnberger bot seine Tochter (14) zur Entjungferung an

Er verging sich auch selbst an der 14-Jährigen. Und zuvor an seinen Söhnen...
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Versteckte sein Gesicht: Der Angeklagte Henry S. (61) legte unter Tränen ein Geständnis ab.
Berny Meyer Versteckte sein Gesicht: Der Angeklagte Henry S. (61) legte unter Tränen ein Geständnis ab.

Er verging sich auch selbst an der 14-Jährigen. Und zuvor an seinen Söhnen...

NÜRNBERG Was ist das nur für ein Vater! Der Nürnberger Henry S. (61) bot seine damals 14-jährige Tochter Anna (Name geändert) einem Mann im Internet an: „Sie ist noch sexuell unerfahren und Jungfrau“, schrieb der Transportfahrer und Reiseveranstalter. „Kannst du sie nicht einweisen?“ Tatsächlich kam es zum Treffen mit dem ahnungslosen Mädchen.

Dabei hatte dieser Vater Anna schon über Monate betatscht und auch versucht, mit ihr zu schlafen. Wegen sexuellen Missbrauchs in 30 Fällen stand Henry S. gestern vor dem Nürnberger Landgericht.

„Es tut mir Leid, dass ich meine Tochter derart erniedrigt habe“, schluchzte der Angeklagte. „Ich hoffe, sie verzeiht mir irgendwann.“ Wenigstens ersparte ihr der Geständige den Zeugenauftritt. Seine Erklärung für die schlimmen Übergriffe: „Ich bin doch selbst jahrelang vom Stiefvater missbraucht worden.“ „Das ist keine Rechtfertigung“, stellte Richter Thomas Gruber fest. „Hören Sie auf, sich zu bemitleiden. Warum haben Sie dann auch anderen Leid zugefügt?“

Bizarr: Er lebte mit dem 16-jährigen Ex-Freund der Tochter zusammen

Denn nicht nur die Tochter musste leiden: Vor über 20 Jahren verging sich Henry S. an seinen Söhnen (10 und 12 Jahre) aus erster Ehe. 1988 erhielt er dafür drei Jahre Haft. Danach heiratete er erneut, bekam Tochter Anna – und vergriff sich auch an ihr. „Weil auch diese Ehe schiefgelaufen ist“, behauptete er. Aber warum verging er sich an den eigenen Kindern? „Ich mag einfach nichts Fremdes um mich haben“, war die entsetzliche Antwort.

„Wir hatten uns auseinander gelebt“, bestätigte die Noch-Ehefrau (49), die keine Ahnung von seinem Vorleben gehabt hatte. „Er war ein Mustervater, hat für seine Tochter alles getan.“ Dass er dabei Grenzen überschritt, erfuhr sie erst im März 2007, als Anna sich ihr anvertraute. „Andere Mädchen sind stolz über ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit Jungs“, habe sie der Mutter mitgeteilt. „Bei mir war’s der Papa.“ Später verliebte sie sich in den jungen Mann, dem sie der Vater angeboten hatte. Als sie davon erfuhr, brach sie die Beziehung ab.

Im März 2007 veranstaltete der Vater eine Abenteuerreise in Tunesien. Kaum zurück, kam er in Haft: Die Tochter hatte ihn angezeigt. Da war Henry S. bereits aus der Ehewohnung gezogen, lebte mit einem 16-Jährigen zusammen – einem Ex-Freund der Tochter.

Wegen „abnormen Trieb-Tendenzen“ bescheinigte ihm ein Gutachter verminderte Schuldfähigkeit. Eine Therapie sei wegen Rückfallgefahr aber dringend nötig. Das Urteil: Sechs Jahre Haft, vorher Unterbringung in der Psychiatrie. cis

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