Nürnberger Anwalt legt Mandat im Fall Flick nieder

Der Nürnberger Anwalt, der nach dem Diebstahl des Sargs mit der Leiche des Milliardärs Friedrich Karl Flick 100 000 Euro Belohnung von der Flick-Familie gefordert hatte, hat sein Mandat niedergelegt. Das sagte der Jurist Wolfgang Spachmüller am Montag der dpa. Darüber hinaus wolle er sich nicht mehr zu dem Fall äußern.
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Blick auf das Mausoleum.
dpa Blick auf das Mausoleum.

Der Nürnberger Anwalt, der nach dem Diebstahl des Sargs mit der Leiche des Milliardärs Friedrich Karl Flick 100 000 Euro Belohnung von der Flick-Familie gefordert hatte, hat sein Mandat niedergelegt. Das sagte der Jurist Wolfgang Spachmüller am Montag der dpa. Darüber hinaus wolle er sich nicht mehr zu dem Fall äußern.

Im Gegenzug für die von der Familie Flick ausgeschriebene Belohnung hatte Spachmüller im Auftrag eines anonymen Mandanten zunächst mitteilen wollen, wo sich die Leiche befindet. Die Familie hatte das Angebot abgelehnt und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Rechtsanwalt Roman B. Peter, Seniorpartner in Spachmüllers früherer Kanzlei, sagte: „Der Fall ist eine Pietätlosigkeit sondergleichen.“ Peter deutete an, bei Spachmüllers ehemaligen Mandanten habe es sich nicht um die Täter gehandelt. Spachmüller habe sich zum Organ von „Träumern“ machen lassen, denen es nur um Geld gegangen sei. Zwar sei Spachmüllers Handeln nach seiner Einschätzung nicht strafbar, sagte Peter. Spachmüller habe aber unverantwortlich gehandelt.

In einer Mitteilung der Kanzlei hieß es über Spachmüller: „Von seinem Vorgehen distanzieren wir uns ausdrücklich. Wir sind über die begangene Pietätlosigkeit entsetzt und bringen unser Mitgefühl gegenüber Familie Flick zum Ausdruck.“ Spachmüller, Fachanwalt für Versicherungs- und Verkehrsrecht, arbeitet inzwischen nicht mehr für die Kanzlei. Dies sei bereits am 3. Dezember vereinbart worden, sagte Peter. Spachmüller, der kürzlich bei der Wahl des CSU-Kandidaten für den Bundestagswahlkreis Nürnberg-Süd unterlegen war, betonte, sein Ausscheiden aus der Kanzlei habe nichts mit dem Fall Flick zu tun.

Der Sarg mit Flicks Leiche war Mitte November von einem Friedhof in Österreich gestohlen worden. Nach Angaben eines Sprechers der Familie Flick hatte sich Spachmüller am 8. Dezember gemeldet, wenige Tage nachdem die Familie 100 000 Euro Belohnung für Hinweise zum Verschwinden des Sargs ausgelobt hatte.

Friedrich Karl Flick war am 5. Oktober 2006 im Alter von 79 Jahren gestorben. Er war zeitweise Chef des Düsseldorfer Flick-Konzerns, bis 1985 größte deutsche Unternehmensgruppe in Familienbesitz.

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