Nürnberger Ärzte machen kranke Olympia-Stars fit
Das Klinikum Süd als Kompetenzzentrum für verletzte Spitzensportler: Nürnberg ist das neue Mekka für Hochleistungssport und Nachwuchsförderung
NÜRNBERG Spitzensportler aus der Region, wie der Nürnberger Hockey-Olympiasieger Max Müller, begeben sich ab sofort bei Verletzungen in die kompetenten Hände von Spezialisten des Klinikums Süd. Das ist jetzt „Offizielles Zentrum des Olympiastützpunktes Bayern“ (OSP), der sich um die qualitativ hochwertige Betreuung von Spitzensportlern kümmert.
Für den OSP ist das Klinikum Süd die ideale Wahl. Leiter Klaus Pohlen: „Wir haben nach einem Partner mit hoher medizinischer Kompetenz gesucht, der die Sportler innerhalb kürzester Zeit optimal behandeln und betreuen kann.“ Dr. Hermann Josef Bail, Chefarzt für Unfall- und Orthopädische Chirurgie: „Wir stehen den Athleten rund um die Uhr zur Verfügung.“ Außerdem hat das Klinikum den Bereich Sport-Orthopädie in den letzten Jahren zur Kernkompetenz ausgebaut. Klinikum-Vorstand Alfred Estelmann betrachtet es als „Anerkennung unserer Leistung“, dass die Wahl auf sein Klinikum fiel.
Der Olympiastützpunkt Bayern will die Strukturen im Nürnberger „Regionalzentrum Nord“ so verbessern, dass Leistungssport hier nachhaltig funktionieren kann. Neben dem medizinischen Bereich gehören dazu auch das Training und die schulische Ausbildung der Athleten neben dem Sport. „Zwischen all diesen Stationen sollen nur noch ultra-kurze Wege liegen“, so Pohlen. Die Nähe des Klinikums Süd zur Bertolt-Brecht-Sport-Eliteschule (BBS) war daher mit ausschlaggebend für die Wahl.
Kooperation als „Glücksfall“
Die Metropolregion bringt zwar in etlichen Sportarten wie dem Schwimmen oder der Leichtathletik immer wieder erfolgreiche Athleten hervor. Die Stärke sieht Klaus Pohlen derzeit aber beim Nachwuchs. Ein Beispiel ist die Taekwondo-Kämpferin Roxana Nothaft (15). Roxana ist Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft und Deutsche Meisterin in ihrer Gewichtsklasse (bis 49 kg). Laut BBS-Leiter Harald Schmidt eine „Vorzeigeathletin“.
Anfang 2010 zog sie von Baden-Württemberg nach Nürnberg, weil die Bedingungen für sie hier viel besser sind. Sie besucht die Brecht-Schule und wohnt im Sportlerinternat Sankt Peter. „Vorher habe ich eine Stunde zum Training gebraucht, jetzt nur noch 10 Minuten, und nur 20 in die Schule. Meine Noten sind deshalb besser geworden.“ Auch verletzungs- oder wettkampfbedingte Befreiungen sind an der BBS kein Problem mehr.
Schulleiter Harald Schmidt betrachtet die Kooperation zwischen seiner Schule, dem Olympiastützpunkt Bayern und dem Klinikum Süd als „Glücksfall“: „Will man heute im Hochleistungssport weiterkommen, dann müssen alle Rädchen ineinandergreifen.“
Marlina Pfefferer
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