Nürnberg: War das die Wende?

Jubel in Fußball-Franken. Dank Trainer Heckings Genie-Streich trotzt der Club den übermächtigen Bayern einen Punkt ab. Gündogan trifft, Münchens Leihgabe Breno glänzt – und will beim FCN bleiben
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Völlig losgelöst: Ilkay Gündogan bejubelt sein erstes Bundesligator und das gegen die Bayern.
Zink/Jüra Völlig losgelöst: Ilkay Gündogan bejubelt sein erstes Bundesligator und das gegen die Bayern.

Jubel in Fußball-Franken. Dank Trainer Heckings Genie-Streich trotzt der Club den übermächtigen Bayern einen Punkt ab. Gündogan trifft, Münchens Leihgabe Breno glänzt – und will beim FCN bleiben

NÜRNBERG Es klang leicht flehend, als Bayern-Trainer Louis van Gaal dem Club-Kollegen Dieter Hecking zuflüsterte: „Spielen Sie bitte auch so gut gegen meine Konkurrenz.“

"Forza Nürnberg" - Fans waren völlig aus dem Häuschen

Dabei hatte die einzige Frage im Vorfeld der Partie zwischen dem Titelanwärter aus München, der mit der beeindruckenden Serie von 13 Siegen angereist war, und den Anti-Abstiegskämpfern aus der Noris gelautet: Wie hoch gewinnen die Bayern? Antwort: Gar nicht! 1:1 hieß es am Ende nach Toren von Thomas Müller und FCN-Küken Ilkay Gündogan. Dank Hecking, der mit einer italienischen Anleihe den Bayern-Code knacken konnte. „Forza Nürnberg“ – die Fans waren völlig aus dem Häuschen. War das endlich die Wende?

„Wir hatten einen kleinen Plan in der Tasche“, schmunzelte Hecking. Selbiger war am Mittwoch gereift, als der 45-Jährige beim Champions-League-Duell der Bayern gegen Florenz spioniert hatte: „Die Italiener haben mich auf die Idee gebracht, das 4-3-3-System etwas anders zu interpretieren.“ Nämlich mit drei defensiven Kräften im Mittelfeld und eher rückwärts orientierten Flügeln.

"Nicht so viel verraten, bitte"

Heckings Vorgabe an die Stamm-„Sechser“ Andi Ottl, Mickael Tavares sowie den überraschend in die Elf gerückten Gündogan: kompakt stehen, Pässe in die Tiefe früh kontrollieren. Für den Rest galt, über hohe Laufbereitschaft das Unmögliche möglich zu machen. Van Gaals zweite große Bitte an Hecking: „Nicht so viel verraten, bitte.“ Die Bayern-Rivalen hören ja mit.

„Natürlich hätte ich in der ersten Halbzeit gerne auch ein paar Aktionen nach vorne gesehen“, gestand Hecking. Und Ottl gab zu: „Da waren wir etwas ängstlich. Wir haben selbst aber wenig zugelassen. Bayern hatte keine Idee.“ Bis auf die genial herausgespielte Führung, bei der erst Gündogan, dann Tavares nur Spalier standen. Nicht einmal der erneut famose Breno konnte noch eingreifen.

Breno: "Wollte zeigen, was ich kann"

„Ich wollte zeigen, was ich kann“, so der Brasilianer, der so abgezockt auftritt, als hätte er auch unter Belastung einen Puls von höchstens 60. Was auch van Gaal, der ihn zwecks Spielpraxis im Winter zum Club verfrachtet hatte, bemerkte: „Ich werde ihn erst nach Saisonende beurteilen, was für meinen Kollegen vielleicht nicht gut sein wird.“ Hecking gelassen: „Breno ist der erste, der sagt: Ich bleibe.“ Der Umworbene selbst meint: „Ich fühle mich richtig wohl, muss aber machen, was die Bayern entscheiden.“

Frantz: "Gehen mit gewisser Euphorie nach Hause"

In der Summe war es, so sehen es auch die Cluberer, ein glücklicher Punkt. „Aber ein wertvoller für Selbstvertrauen und Moral“, weiß Hecking. Endlich punktgleich mit Hannover, doch der Relegationsplatz ist nicht das Ziel. Rang 15 soll’s werden. „Wir gehen mit einer gewissen Euphorie nach Hause, müssen in Bochum aber unbedingt gewinnen“, weiß auch Mike Frantz. Heckings nächste Herausforderung. Markus Löser

Mehr über den Club, über Gündogans Bundesliga-Premierentor und die Einzelkritik lesen Sie in der Printausgabe Ihrer Abendzeitung

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