Nürnberg: Schnitzel essen bei Valuev

Der entthronte Schwergewichts-Weltmeister wird Wirt in der Noris. Eine Eigentumswohnung hat er schon gekauft. „Mein Wunsch ist es, dass meine Kinder in diesem schönen Umfeld groß werden“
NÜRNBERG Ein bisschen muss sich Nikolai Valuev nach den zwölf Runden in der Arena Nürnberger Versicherung gegen den neuen Weltmeister David Haye selbst wie ein Schnitzel vorgekommen sein – gut durchgeklopft nämlich. Schnitzel spielen auch bei der beruflichen Zukunft des entthronten Schwergewichts-Champion die Hauptrolle. Und zwar seiner Statur (2,13 Meter, 143 Kilo) angemessen im XXL-Format.
Russe hat Vertrag mit Fast-Food-Kette "Schnitzelhuber" unterzeichnet
Der 36-jährige Russe hatte kürzlich einen Vertrag mit der Fast-Food-Kette „Schnitzelhuber“ unterzeichnet und will Ende dieses, Anfang nächsten Jahres ein eigenes „Schnitzelhuber“-Restaurant (Firmen-Versprechen: Exzellente Schnitzel. Günstige Preise. Einzigartiger Geschmack. Beste Qualität. Große Portionen.) eröffnen. Die Suche nach einem geeigneten Standort in Nürnberg läuft auf Hochtouren.
Überhaupt soll die Noris nach dem Karriere-Ende Valuevs neuer „Lebensmittelpunkt“ werden. In Nürnberg fühlt sich der Box-Riese nämlich, trotz der jüngsten Punktniederlage, nach eigenen Angaben „wie zu Hause. Ich habe viele Freunde hier. Und mein Wunsch ist es, dass meine Kinder in diesem schönen Umfeld groß werden.“ Eine Eigentumswohnung hat der „russische Bär“ für seine Familie – Ehefrau Galina, Sohn Grisha (sieben Jahre) und Töchterchen Irina (zweieinhalb) – in Nürnberg auch schon gekauft. Sie ist im Moment aber noch vermietet.
Valuev bleibt bis morgen in Nürnberg
Bis Mittwoch spannt Nürnberg-Fan Valuev noch in Franken aus, Ausflug nach Düsseldorf inklusive. Am Mittwoch geht’s dann zurück in die Heimat, nach St. Petersburg. Ein bisschen auch in Sachen Schnitzel. Denn Valuev ist überzeugt: „Das Schnitzelhuber-Konzept funktioniert garantiert auch in Russland. Fleischgerichte sind bei uns sehr beliebt.“ Und Valuev ihr Prophet im eigenen Land.
Doc Wagner: "Nicolai soll lieber zum Jagen gehen"
Allzu lange, fürchtet der Bayreuther Boxmediziner Professor Walter Wagner, wird die Ring-Karriere Valuevs ohnehin nicht mehr dauern. „Der Verschleiß ist bei einem 150-Kilo-Mann, der schon über 50 Kämpfe auf dem Buckel hat, einfach zu groß“, sagt Wagner. „Nikolai hat große Probleme mit der Schulter und dem Rücken, und wir haben ihn in Bayreuth auch schon an beiden Knien operiert. Er sollte jetzt lieber zum Jagen gehen.“
Oder zum Schnitzelklopfen. Das könnte Valuev notfalls auch mit der bloßen Faust. Gerhard Schmid