Nürnberg scheitert im Elfmeterschießen und im Pokal
Kaiserslautern (dpa) – Der 1. FC Nürnberg hat sich trotz seiner Favoritenrolle aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Der Zweitligist unterlag am Mittwochabend in einem kuriosen Zweitrundenspiel beim abstiegsbedrohten Drittligisten 1. FC Kaiserslautern mit 5:6 (2:2, 1:1) im Elfmeterschießen. Den letzten Treffer im Elfmeterschießen erzielte Kaiserslauterns Andri Runar Bjarnason. FCK-Keeper Lennart Grill parierte im Anschluss den Versuch von Tim Handwerker.
"Es war Dramatik pur, für die Zuschauer war es ein Riesenspiel. Für uns war es natürlich sehr enttäuschend", befand Trainer Damir Canadi nach der bitteren Niederlage beim Außenseiter aus der Pfalz, der sich mit großem Kampf und besonders großer Coolness vom Elfmeterpunkt durchsetzte.
Die Torhüter schrieben vor 21 714 Zuschauern die Geschichten des Spiels: Weil sich Nürnbergs Keeper Patric Klandt verletzte, als das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war, musste Enrico Valentini nach 116 Minuten zwischen die Pfosten. Einen Elfmeter parierte er jedoch nicht. "In der Verlängerung waren wir das klar bessere Team, da hat uns einfach das Tor gefehlt. Da hatten wir unsere Situationen. Wir haben uns leider nicht belohnt. Dann kommt noch die Verletzung unseres Torhüters dazu", kommentierte Canadi den ungewöhnlichen Wechsel.
Fast wäre zuvor Kaiserslauterns Grill zur tragischen Figur des Spiels geworden. Der U21-Nationalkeeper übersah in der 89. Minute den hinter ihm lauernden Michael Frey, der ihm den Ball vom Fuß nahm und zum 2:2 ins leere Tor schob. Zwei Elfmetertore von Timmy Thiele (8./74.) brachten die Pfälzer zuvor jeweils in Führung. Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich hatte Lukas Jäger (15.) erzielt.
Die Pfälzer ziehen damit erstmals seit der Saison 2014/2015 wieder ins Achtelfinale des Pokalwettbewerbs ein und sind in diesem Jahr der letzte verbliebene Drittligist. Nürnberg scheiterte letztmals vor drei Jahren in der 2. Runde und setzt mit dem Aus seinen zuletzt negativen Liga-Trend fort.