Nürnberg korrigiert Todesdatum von NSU-Opfern

Es dauerte lange, bis der Fehler auffiel: Auf Gedenktafeln in Nürnberg und Dortmund waren falsche Todesdaten von Opfern der rechtsextremen NSU-Terrorgruppe eingraviert. Nürnberg hat das Datum jetzt berichtigt.
Nürnberg – Die Stadt Nürnberg hat einen peinlichen Fehler am Mahnmal für die Opfer der NSU-Terrorzelle korrigiert. Am Donnerstagabend wurde die Gedenkplatte mit den Namen aller NSU-Opfer ausgetauscht. Die neue Metalltafel habe nun den korrekten Todestag des in Nürnberg getöteten Imbissbetreibers Ismail Yasar, teilte die Leiterin des Nürnberger Menschenrechtsbüro, Martina Mittenhuber, am Freitag mit.
Auf der alten Stahlplatte war irrtümlich der 5. Juni 2005 als Todestag eingraviert; tatsächlich war Yasar aber am 9. Juni 2005 erschossen worden. Auch die Stadt Dortmund hatte auf ihrem Mahnmal zum Gedenken an die NSU-Opfer falsche Todestage eingravieren lassen.
Bemerkt worden war der Fehler Mitte Juli zunächst in Dortmund. Bei einer Überprüfung hatte sich herausgestellt, dass die Todesdaten von einem Text übernommen worden waren, auf den sich die sieben von NSU-Morden betroffenen Kommunen verständigt hatten. Dabei war niemandem das falsche Datum aufgefallen. In den sieben Städten hatten die NSU-Terroristen den Ermittlungen zufolge zehn Menschen ermordet - drei allein in Nürnberg.
Der im Frühjahr geschaffene Nürnberger Gedenkort besteht aus einer Informationstafel und vier Ginkgo-Bäumen; er liegt am Zugang zur „Straße der Menschenrechte“ beim Kartäusertor.