Nürnberg: Kanone für illegale Böller verletzt acht Personen
Nürnberg – Ein 46-jähriger vietnamesischer Tellerwäscher hatte sich jenseits der Grenze mehrere sogenannte "Kugelbomben" besorgt. Die sind nicht nur besonders laut, sondern auch extrem gefährlich, weshalb der Einsatz in Deutschland streng verboten ist.
Der 46-Jährige ignorierte dieses Verbot nicht nur, sondern baute sich sogar noch eine Abschussvorrichtung für die Böller. Dazu betonierte er ein Plastikrohr senkrecht in einen Blumentopf. Ähnlich wie bei einem Mörser werden die angezündeten Kugelbomben dann in das Rohr fallengelassen und sollen durch den Druck der Explosion wieder herausgeschossen werden.
Kanone explodiert in tausende Stücke
Bei den ersten zwei Böllern des Vietnamesen ging das auch noch gut, doch vermutlich wurde seine Konstruktion schon durch die jeweiligen Explosionen geschwächt. Denn die dritte Kugelbombe sprengte die "Kanone" schließlich und ließ Beton- und Plastikstücke wie kleine Geschosse durch die Gegend fliegen.
Der 46-Jährige und sieben weitere Personen wurden dabei verletzt, drei von ihnen am Kopf. Auch an geparkten Fahrzeugen und an einigen Fensterscheiben verursachten die Splitter erheblichen Sachschaden, der nach ersten Schätzungen bei mindestens 15.000 Euro liegt.
Nach ersten Spurensicherungsmaßnahmen durch den Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums Mittelfranken übernahmen die Staatsanwaltschaft Nürnberg/Fürth und die Sprengstoffexperten des Bayerischen Landeskriminalamtes die weiteren Ermittlungen wegen der fahrlässigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.
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