Nürnberg: Kampf dem Heim-Fluch
Club-Trainer Hecking: „Ein Sieg zuhause wäre natürlich ganz wichtig für uns.“ Auch für die vom Coach gewünschte „Euphorie“ bei den Fans. Kapitän Wolf wieder in der Startelf
NÜRNBERG Verdammt lang her! Drei Monate und 19 Tage, genauer seit dem 3:0 gegen Hertha BSC Berlin am 17. Oktober letzten Jahres, warten die FCN-Fans nun schon auf den heiß ersehnten nächsten Heimsieg. Allerhöchste Zeit also für den Club, seinen Heim-Fluch endlich abzulegen. Das fordert auch Trainer Dieter Hecking: „Ein Heimsieg wäre natürlich jetzt ganz wichtig für uns.“
"VfB ist Mannschaft der Stunde"
Dumm nur, dass es seine Anti-Abstiegskämpfer bei der anstehenden Hausaufgabe am Samstag (18.30 Uhr) ausgerechnet mit den Stuttgarter Überfliegern zu tun bekommen. Vier Siege in Folge oder besser noch 13 Punkte aus den letzten fünf Partien hat die mit Millionen aufgerüstete Elf von VfB-Trainer Christian Gross zuletzt eingefahren. Selbst Hecking muss zugeben, dass es sich beim Tabellenzehnten, der unter Ex-Trainer Markus Babbel noch so tief im Liga-Keller festsaß, im Moment um die „Mannschaft der Stunde“ handelt.
Allerdings, bei allem gebührenden Respekt vor dem schwäbischen Starensemble um Regisseur Aliaksandar Hleb und Russlands National-Knipser Pawel Progrebnyak, „sollten wir uns nicht kleiner machen, als wir sind“, findet Hecking. Immerhin hat seine Truppe nach dem 1:1 gegen Frankfurt und dem 3:1 in Hannover auch eine „kleine Serie“ vorzuweisen. Die gilt es nun gegen die Millionäre vom Neckar „auszubauen.“
Hecking: "Für Maroh ist das nicht glücklich"
Personell vertraut Hecking dafür fast den Serientätern, die schon gegen 96 im neuen 4-3-3-System so dominant offensiv aufgetreten sind. Einzig Andy Wolf wird nach seiner abgesessenen Gelb-Sperre in die Innenverteidigung zurückkehren. Dafür muss Dominic Maroh, der seinen Kapitän eigentlich sehr ordentlich vertreten hatte, wieder auf der Bank Platz nehmen. Hecking: „Für Dominic ist das sicher nicht glücklich. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich mit ihm zufrieden war. Aber Andy ist Kapitän und hat in den Spielen gegen Schalke und Frankfurt auch seine Leistung gebracht.“
Erhöhte Betriebstemperatur bei Club-Profis
Insgesamt hat Hecking bei seinen Profis vor der schweren Hausaufgabe eine erhöhte Betriebstemperatur festgestellt: „Die Mannschaft ist heiß darauf, dem VfB Paroli zu bieten.“ Mehr noch: „Wir wollen nicht nur bestehen, sondern auch erfolgreich sein.“
Vor allem auch, um ein Signal an das gewohnt skeptische Club-Umfeld zu senden. „Nach dem Sieg in Hannover ist die Hoffnung zurückgekehrt“, hat Hecking zwar erfreut zur Kenntnis genommen. Allerdings hofft er noch auf mehr: „Es muss sich für den Abstiegskampf eine Euphorie entwickeln. Aber es liegt natürlich zunächst an uns, zu zeigen, dass wir brennen.“
Bedingungslose Fan-Unterstützung
Denn für die Mission Klassenerhalt brauchen seine Profis die bedingungslose Unterstützung der Fans. Und zwar bis zum Schluss, sollte Hecking recht behalten, der sagt: „Wir werden nicht schon am 25. Spieltag schon gerettet sein.“
K. Kaufmann
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