Nürnberg: HSV ist scharf auf Dennis Diekmeier

Angeblich 3,5 Millionen Ablöse. Club-Manager hat Verständnis – winkt aber ab: „Es gibt auch keine finanzielle Schmerzgrenze“. Kader-Zuwachs nicht ausgeschlossen, wenn Maroh und Wolf schwächeln
ST. GALLEN/HAMBURG Die Leistungen der Club-Profis in Liga zwei sind auch den Erstliga-Vereinen nicht verborgen geblieben. Und weil der Transfermarkt noch bis 31. August geöffnet ist, hat der HSV seine Finger nach FCN-Juwel Dennis Diekmeier ausgestreckt. Die Hamburger rufen als erstes Gebot dem Vernehmen nach 3,5 Millionen Euro Ablöse auf. Ein unmoralisches Angebot.
Diekmeier: "Ich sage dazu gar nichts"
Allerdings liegt es (noch) nicht auf dem Schreibtisch von Manager Martin Bader vor. „Bislang habe ich auch nur vom Interesse des HSV gehört. Auf mich zugekommen ist aber noch niemand“, beteuert der 41-Jährige. Der umworbene Rechtsverteidiger und U19-Europameister Diekmeier selbst beruft sich auf den allen Youngsters auferlegten, vereinsinternen Maulkorberlass: „Ich sage dazu gar nichts.“
Bader wird dafür umso konkreter: „Es würde mich schon wundern, wenn sich seine Leistungen im letzten halben Jahr nicht bei dem einen oder anderen etablierten Verein aus dem Oberhaus herumgesprochen hätten.“ Unmissverständliches Veto gegen eine Auflösung des noch bis 2012 gültigen Vertrages inklusive: „Für uns gibt es auch keine finanzielle Schmerzgrenze, bei der wir ins Grübeln kommen würden. Fakt ist: Grundsätzlich wollen wir niemanden abgeben.“
Zuwachs, wenn Oenning "Bedarf sieht"
Zuwachs im Club-Kader könnte es dagegen schon noch geben. Auf der Position des Innenverteidigers. Aber nur, das wiederholt Michael Oenning fast gebetsmühlenartig, wenn er „Bedarf sieht“. Der wäre gegeben, sollten seine Platzhirsche Dominic Maroh (nach Schulter-OP) und Andy Wolf (Eingriff am Meniskus) nicht wie erhofft fit werden. „Ich plane mit beiden für die Bundesliga“, sagt der Trainer, der mit dem Verlauf der Formkurve seiner beiden Sorgenkicker sehr zufrieden ist. „Dominic ist schon sehr weit. Und Wolf ist dabei, seinen Rhythmus zu finden.“
Ein Transfer wird jedenfalls nicht auf Teufel komm’ raus forciert werden. Als mehr oder minder stechende Trümpfe in der Hinterhand fungieren dabei Matthew Spiranovic, Peter Perchtold, Tomasz Welnicki und natürlich Javier Pinola. „Was nicht heißt, wir wären nicht aktiv“, schiebt Oenning nach. „Wir stehen aber nicht unter Druck.“
Für Bader würde „Hektik ohnehin nur viel Geld kosten.“ Der von „Bild“ als potenzieller Kandidat gehandelte Per Nilsson (Hoffenheim) ist laut Manager dagegen „definitiv kein Thema“.