Nürnberg hebt ab
Die Pfingstreisewelle rollt an: Hunderttausende sind am Flughafen und auf den Autobahnen. Der Vulkan macht an den Feiertagen erstmal Pause
NÜRNBERG Endlich Pfingstferien – für Hunderttausende ist das die Gelegenheit, sich vor der Kälte in den sonnigen Süden zu flüchten. Die Autokarawane zieht los und steht wohl bald im Stau. Auch am Nürnberger Flughafen herrscht Hochbetrieb. Am hektischsten werde das kommende Wochenende, meint Flughafen-Sprecher Reto Manitz.
Insgesamt heben in den nächsten zwei Wochen 1200 Flieger vom Airport Nürnberg ab. 150.000 Menschen starten und landen auf der Rollbahn im Knoblauchsland. Durch den Münchner Flughafen werden sogar bis zu 1,5 Millionen Menschen geschleust – bei 18.000 Starts und Landungen.
„Das beliebteste Reiseziel ab Nürnberg ist zurzeit Spanien“, weiß Manitz. Ein Drittel der Passagiere fliegt nach Mallorca, Madrid oder die Kanaren. Hoch im Kurs stehen in diesem Frühsommer auch die Türkei, die griechischen Inseln, Ägypten und Tunesien. Nur vereinzelt starten Maschinen in Richtung Norden – zum Beispiel nach Hamburg, London oder Amsterdam.
Da der isländische Vulkan Eyjafjallajökull seine Tätigkeit pünktlich zu den Ferien eingeschränkt hat, sind auch keine Aschewolken in Sicht.
Der ADAC warnt vor „teilweise langen Staus“
Auf den Autobahnen könnte es dagegen dick werden. Der ADAC warnt vor „teilweise langen Staus“. Nicht nur in Bayern und Baden-Württemberg beginnen die Ferien, in Hamburg und Sachsen-Anhalt gehen sie zu Ende, und in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder Berlin gibt es einen schulfreien Tag nach Pfingsten. Entsprechend werden auch die Benzinpreise zu Pfingsten steigen, so der ADAC.
Von Staus betroffen sind schwerpunktmäßig die Verbindungen in den Süden, wie die A9 Nürnberg-München und München-Salzburg oder die Strecke zum Brenner. Auch rund um München ist wohl alles dicht. Mit nur langsam rollenden Verkehrskarawanen ist im benachbarten Ausland zu rechnen. Der Tauerntunnel auf der A 10 „wird wieder zum großen Parkplatz“ befürchtet der ADAC. Natürlich setzt sich die Verkehrsdichte in Italien, der Schweiz und Slowenien fort. Der ADAC rät wie immer zur großzügigen Zeitplanung bei der Anreise. Abzuraten ist hingegen von Schleichwegen. Durch die mittlerweile flächendeckende Verbreitung des Navis sind die Ausweichrouten meist ebenso verstopft wie die Hauptverkehrsadern.
Schwacher Trost für die Daheimbleibenden: Nach den feucht-kalten Tagen durch das Tief „Yolanda“ erwarten die Meteorologen am Wochenende dank eines Zwischenhochs landesweit Temperaturen bis zu 23 Grad. Ein Schirm sollte dennoch griffbereit sein: Trotz sonnigen Abschnitten muss mit Regenschauern gerechnet werden.
Nach Pfingsten bringt jedoch ein weiteres Tief nass-kaltes Wetter. Ein richtig warmer Frühling ist den Angaben der Wetterfröschen zufolge erstmal nicht in Sicht. mm/scs
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