Nürnberg ganz entspannt: Musik verzaubert die Stadt

Bardentreffen 2010 - friedlich & freundlich: Das Festival präsentiert 200.000 Besuchern die Franken-Metropole von ihrer besten Seite
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Im wahrsten Sinne des Wortes verzaubernd: der Hauptmarkt während des Bardentreffens.
Berny Meyer Im wahrsten Sinne des Wortes verzaubernd: der Hauptmarkt während des Bardentreffens.

Nürnberg - Bardentreffen 2010 - friedlich & freundlich: Das Festival präsentiert 200.000 Besuchern die Franken-Metropole von ihrer besten Seite

Die Stadt brummt und vibriert vor Energie, die Menschen hören Musik, essen, trinken, lachen und unterhalten sich auf den Straßen – und das nachts weit nach 23 Uhr. Nürnberg pulsiert und lebt (endlich!, möchte da der Spötter einwerfen). Das Bardentreffen bringt auch 2010 und zum 35. Mal das Beste der Nürnberger und ihrer Stadt zum Vorschein, in diesem gigantischen Menschen- und Musik-Mixer im Dauerstau. Von Panik im Gedränge allerdings keine Spur. Da siegt die fränkische Mentalität: Ein älterer, fein angezogener Herr tritt im Gewühl einem hinter ihm stehenden wild gepiercten Rocker auf den Fuß. Doch statt böser Worte sagt der Alte: „Entschuldigen’S“, und der Junge, mit einem Grinsen: „Bassd scho’, ich leb’ ja noch.“ Dann lauschen beide wieder der Jazz-Band, vor der sie gerade stehen und werfen vorbeigehenden, lauthals krakeelenden Passanten gemeinsam böse Blicke zu. Selbst beim erwartbaren nächtlichen U-Bahn Dauerstau aufgrund der Wartungsarbeiten geht es zwar eng, aber eben auch sehr entspannt zu.

Den Grundstein zur fröhlichen Feierstimmung bei himmlischem Wetter legten bereits am Freitagabend Sierra Maestra, die kubanischen Son-Altmeister, rundum ergänzt von den vielen Straßenmusikern. Deren Ausweitung der Klangzone setzt sich nach 2009 weiter fort: Erstmals zählte das Ordnungsamt die angereisten Straßenmusiker – und kam auf über 250 Künstler und Gruppen! Die wurden zwar auf Grund des Sicherheitskonzepts von einigen ihrer Stammplätze zwischen Lorenzkirche und Hauptmarkt vertrieben, suchten sich aber (manchmal grummelnd) neue Nischen, wie zum Beispiel in der Kaiserstraße oder zwischen Lorenzer Platz und Insel Schütt. „Das wurde vom Publikum sehr gut angenommen, dass die Straßenmusiker ausweichen“, sagt Andreas Radlmaier, Leiter des verantwortlichen Projektbüros des Kulturreferats. Der am Abend mit dem Festival generell zufrieden ist: „Es gab keine besonderen Vorkommnisse – und einen Besucherrekord mit weit über 200000 Menschen!“

Die schoben sich auf der immerwährenden Höhepunktsuche (siehe Artikel unten) durch den Irrgarten der Klänge, angefangen bei den gut 60 offiziellen Bands auf den sieben Bühnen bis hin zum Straßenmusiker als Bob-Dylan-Verschnitt, der mit Ausdauer bewies, dass Nuscheln alleine nicht genug ist. Oder das hartnäckig trommelnde Kind, das drei Tage in Folge seine Felle bearbeitete und dabei die Vorteile auf seiner Seite hatte – niedlich und laut. Das Bardentreffen 2010 gefällt. Im Kleinen, wo die Band „Colon“ vor der Lorenzkirche mit einer Nasenflöte Lacher und Publikum auf seiner Seite hat, wie im Großen. Da verzückt Arlo Guthrie auf dem Hauptmarkt mit seinem „City of New Orleans“ an die 20000 Menschen. Musik verzaubert, drei Tage lang in Nürnberg, der Stadt aus Klang. M. Mai

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.