Nürnberg droht Bahn-Chaos

Transnet und GDBA wollen ab 5.30 Uhr Fernverkehr lahmlegen. Neue Streiks sind ab Montag geplant
NÜRNBERG Bei der Bahn wird wieder gestreikt – und Nürnberg steckt mitten drin! Ab heute um 5.30 Uhr haben die Gewerkschaften Transnet und GDBA die Zugbegleiter in mehreren deutsche Städten, unter anderem auch am Nürnberger Hauptbahnhof, aufgerufen in Fernzügen ihre Arbeit niederzulegen. „Moderat“, nennt das der Transnet-Ortssekretär Johann Gebhard. Denn von dem zweistündigen Warnstreik soll voraussichtlich nur der überregionale Schienen-Verkehr betroffen sein.
"Die S-Bahnen fahren"
Gebhards Nachricht an alle Pendler: „Wir kämpfen ja nicht gegen unsere Kunden, sondern gegen den Bahnvorstand. Die S-Bahnen werden fahren.“ Vorerst. Es könne natürlich sein, dass wegen der lahmgelegten ICEs und Interregios auch die Gleise besetzt seien, auf denen die S-Bahnen normalerweise verkehren.
Bei der Bahn wurden, so scheint es, die eigentlich streikerprobten Verantwortlichen von der Ankündigung kalt erwischt. Gestern Nachmittag konnte dort jedenfalls noch niemand sagen, wie mit dem zu erwartenden Chaos in Nürnberg umgegangen wird. Extra Servicepersonal? Notfallfahrpläne? Alles Fehlanzeige!
Ab Montag machen die Gewerkschaften ernst
Ein Fakt, der sich bis zum Montag dringend ändern muss. Denn ab da machen die Gewerkschafter ernst, wie Gebhard ankündigt. Mit dem Bahn-Vorstand ringen seine Kollegen gerade um eine bessere Bezahlung und vor allem um „menschlichere Arbeitszeiten“. Sollte bei den bis Sonntag laufenden Verhandlungen keine Einigung zustande kommen, packen die Transnet-Mitglieder ihre „schärfste Waffe“ aus. „Schon beim Streik 2007 haben wir das Nürnberger Stellwerk lahmgelegt, das hatte dann Auswirkungen auf ganz Deutschland“, warnt Gebhard.
Bis es soweit ist, gönnt die Gewerkschaft den Pendlern jedoch erstmal eine kurze Verschnaufpause. Während der Gespräche am Freitag, Samstag und Sonntag sind keine Streikaktionen geplant. kk
Infos zu Ticktes und Planänderungen gibt es auch unter der Bahn-Hotline Tel. 08000/9966 33 oder unter www.bahn.de